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Schaugärten im Stadtgebiet

Am Meerbadpark in Büderich befindet sich eine der aktuell fünf naturnahen Flächen.

Am Meerbadpark in Büderich befindet sich eine der aktuell fünf naturnahen Flächen. Foto: Stadt Meerbusch

Schwarzer Geißklee, Flügelginster, Wildrosen, Strauchkronwicke- sie alle verbindet: sie sind heimische Gewächse, sie bieten Insekten Nahrung und sie gehören neben vielen weiteren Stauden und Pflanzenarten zu Naturgärten, die von der Stadt Meerbusch angelegt wurden.
In den Meerbuscher Stadtteilen Büderich, Osterath, Lank-Latum und Ossum-Bösinghoven sind die naturnahen Flächen entstanden und bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Förderung der heimischen Tierwelt - beispielsweise als Nahrungsquelle aber auch als Unterschlupf, zum Überwintern oder für die Fortpflanzung.
Mit den naturnahen Flächen sollen aber auch den Bürgerinnen und Bürgern Anreize geliefert werden, ihren Garten selbst naturnah zu gestalten. 

Da jeder Quadratmeter zählt, wird auch in den Schaugärten jeder Quadratmeter genutzt. So sind die einzelnen Bereiche wohl durchdacht und für die unterschiedlichsten Lebewesen ausgerichtet. Außerdem dienen die Flächen als so genanntes Trittsteinbiotop. Dadurch können größere zusammenhängende Naturflächen vernetzt werden- zum Beispiel als Rastmöglichkeit für Insekten.

Totholz und Steinhaufen dienen zudem als Rückzugsort für Käfer, Insekten und Amphibien. Wildbienen nutzen Sandhaufen als Brutflächen oder für die Überwinterung. Als naturnahe Insektenhotels dienen Baumstämme mit Nisthilfen, die nach Süden ausgerichtet sind- damit die Tiere von der Sonne geweckt werden.

Der eingebrachte Schotter in unterschiedlicher Körnung fördert als Substrat das Wachstum der heimischen Stauden, die auch bei Trockenheit grün und lebendig bleiben. Rheinkies mit Feinanteilen als Untergrund sorgt zudem für ein abmagern des „fetten“ Bodens. Auf diesem nährstoffreichem Boden ist die Artenvielfalt geringer als auf nährstoffarmen Böden. Auch auf die Gegebenheiten vor Ort wurde geachtet. Auf der Fläche in Osterath gibt es beispielsweise eine schattige Waldfläche, in Lank eine Blumenwiese mit Sumpfecke, in der Insekten Baumaterial wie Ton finden können.

Zwei bis drei Mal im Jahr muss die Blumenwiese gemäht werden. Nur so können die Kräuter und Blumen erhalten bleiben.

Zu erkennen sind die Naturgärten an dem Staketenzaun, der die Fläche umschließt. In Kürze sollen die Gärten zudem eine erklärende Beschilderung bekommen, die als Anleitung für den naturnahen Gartenbau daheim genutzt werden kann.

 

Übersichtskarte

1.    Bösinghoven, Im Rott
2.    Lank-Latum, Im Schieb
3.    Osterath, Uerdinger Gerichtsweg
4.    Büderich, Büdericher Allee
5.    Büderich, Mataréstraße
 


Rainfarn-Maskenbiene ist Wildbiene des Jahres 2022

Die Wildbiene des Jahres 2022: Die Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus).

Die Wildbiene des Jahres 2022: Die Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus). Quelle: Sarefo, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia

Auf den ersten Blick erinnert diese Wildbiene an eine Ameise. Die Männchen erkennt man an ihrer auffällig glänzenden Gesichtsmaske, die wie mit Emaille beschichtet scheint. Die Rainfarn-Maskenbiene sammelt von Ende Mai bis Ende August ausschließlich Pollen von Pflanzen aus der Familie der Korbblütler. Bevorzugt wird der Rainfarn beflogen, aber auch Pflanzen wie die Färber-Kamille, die Margerite oder die Wiesen-Schafgarbe. Da die Weibchen keine „Bürstchen“ an den Hinterbeinen zum Pollentransport haben, verschlucken sie den Pollen und transportieren ihn im Kropf zum Nest, wo er gemeinsam mit dem Nektar wieder ausgespuckt wird. Die Larven entwickeln sich mit diesem Vorrat bis zum Sommer des Folgejahres zur fertigen Maskenbiene und schlüpfen dann aus ihrem Nest. Für die Anlage ihres Nests nutzt die Rainfarn-Maskenbiene vorhandene Hohlräume wie Spalten zwischen Steinen, Risse in erdigen Abbruchkanten, Klüfte in Trockenmauern oder auch in Betonwänden. Das Nest besteht in der Regel aus fünf bis 20 in Reihe angelegten Brutzellen, die vom Weibchen mit einem seidenartig schimmernden, transparenten Sekret ausgekleidet werden.