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Empörung über "finalen Kriterienkatalog" für den Konverterstandort (April 2014)

Spindler: "Vorgehen Amprions absolut inakzeptabel"

Bürgermeister Dieter Spindler ist verärgert: "Was Amprion hier vorlegt, ist völlig inakzeptabel." Anlass: Im Planungs- und Umweltausschuss des Rhein-Kreises Neuss stellte der Netzbetreiber Amprion am Dienstagabend seinen "finalen Kriterienkatalog" für den Standort des geplanten Stromkonverters vor. Vertreter der Meerbuscher Stadtverwaltung und der Initiativen gegen den Konverter waren gespannt dabei.

Hintergrund: Im Dezember vergangenen Jahres hatte es einen Workshop Amprions mit Fachleuten aller möglicherweise betroffenen Kommunen der Region gegeben. Ergebnis des Treffens war eindeutiges Signal der Städte an Amprion: Bei der Suche nach einem Konverterstandort sei der Schutz der Menschen absolut vorrangig zu sehen. Deshalb solle der Konverter nur dort gebaut werden, wo möglichst wenige Menschen im Umkreis wohnen. Dieser Forderung der Stadt Meerbusch hatten alle Kommunen zugestimmt.

Ausgerechnet dieses Kriterium ist im nun vorgelegten "finalen Kriterienkatalog" entscheidend abgeschwächt worden: Der Mindestabstand der Konverteranlage zur nächsten Wohnbebauung soll nach den Vorstellungen Amprions jetzt nur noch 200 Meter betragen. Entgegen der Auffassung der Städte erklärte Amprion nun lapidar, dass die Anzahl der in der Nähe des Standorts lebenden Menschen ohnehin "schwer zu erheben" sei und außerdem "keine ausreichende Bewertungsgrundlage" darstelle.

"Damit darf sich jeder, der an unserem jüngsten Treffen teilgenommen hat, gelinde gesagt auf den Arm genommen fühlen", erklärt Heiko Bechert, der als Leiter des Fachbereichs Umwelt der Stadtverwaltung gemeinsam mit Bürgermeister Spindler mit von der Partie war. Gerade die Nähe des Konverters zu den nächsten Siedlungen sei es, die den Menschen Angst mache. Diese Angst werde von Amprion leichtfertig ignoriert.

Für weitere Verärgerung sorgt die Versicherung Amprions, der Kriterienkatalog, der die Grundlage für das weitere Verfahren bilden soll, sei mit der Bundesnetzagentur abgestimmt.

Jetzt, so Dieter Spindler, habe der Netzbetreiber selbst weiteres Misstrauen geschürt . "Mit dieser Vorgehensweise, mit der Amprion schon in Bayern Riesenprobleme hatte, behindert der Netzbetreiber selbst die Umsetzung der Energiewende."