Inhalt
Die geplante Stromkonverter-Station im Süden Osteraths (Oktober 2012)
Die wichtigsten Fakten, die Position der Stadt, Kontakt für Bürgereinwände, und weiterführende Links
Stand der Dinge (Oktober 2012)
Die Übertragungsnetzbetreiber haben den ersten Entwurf des Netzentwicklungsplanes 2013 im Internet veröffentlicht.
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Im Rahmen der Konsultation haben die Stadt Meerbusch und alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, bis zum 14. April 2013 eine Stellungnahme abzugeben. Danach wird der Netzentwicklungsplan von den Übertragungsnetzbetreibern überarbeitet. Nach der Überarbeitung wird der 2. Entwurf von der Netzagentur überprüft und danach eine Konsultation des 2. Entwurfes durchgeführt. Im Rahmen dieser Konsultation durch die Bundesnetzagentur gibt es erneut die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben.
Zur Vorgeschichte
Der Stromnetzbetreiber Amprion plant südlich von Osterath eine so genannte doppelte Konverterstation.Die Anlage, über die unter anderem Strom aus Windkraftanlagen in der Nordsee in Richtung Süddeutschland weitergeleitet werden soll, wandelt Wechselstrom zum besseren Transport über lange Strecken in Gleichstrom um - und umgekehrt.
Wichtigster Knotenpunkt der Stromautobahn
In Osterath soll nach den Vorstellungen Amprions der wichtigste Knotenpunkt der deutschen Nord-Süd-Stromautobahn entstehen. Hier soll künftig der Hauptleitungsleitungsstrang aus Richtung Emden ankommen und die Trasse nach Philippsburg in Baden-Württemberg beginnen.
Gigantisches Bauwerk
Die geplante Anlage soll auf einer Fläche von bis zu 36 Hektaran das bestehende Umspannwerk südlich von Osterath anschließen. Um von der Anlage ausgehenden Lärm einzudämmen, soll der Konverter - wie die Fachleute sagen - „eingehaust", sprich mit einer Halle umbaut werden. Wie Amprion inzwischen bestätigt hat, soll die Halle eine Fläche von etwa 200 mal 100 Metern und eine Höhe von rund 20 Metern erreichen. Damit wäre die Betonhülle das mit weitem Abstand größte Bauwerk im gesamten Stadtgebiet.
Planungshoheit der Stadt
Osterath erscheint im Netzentwicklungsplan 2012 nicht etwa als möglicher Teil eines Suchraumes, sondern als Knotenpunkt ohne Alternative. Die Baupläne im Süden Osteraths haben allerdings erheblichen Einfluss auf die Siedlungsentwicklungsplanung. Deshalb fordert die Stadt nachdrücklich Akzeptanz ihrer kommunale Planungshoheit ein.
Was unternimmt die Stadt Meerbusch?
Die Stadt Meerbusch hat bereits im September eine erste kritische Stellungnahme mit einem 15 Punkte umfassenden Bedenkenkatalog zu dem umstrittenen Großbauwerk abgegeben. Am 25. Oktober wurde eine umfangreiche und auf Basis weiterer Hintergrundinformation erarbeitete zweite Stellungnahme der Stadt an die Bundesnetzangentur versandt. In der Sitzung des Rates am selben Abend wurde die Stellungnahme der Politik und der Öffentlichkeit erläutert.
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Großanlage in Meerbusch unsinnig
Die Stadtverwaltung meldet in ihren Eingaben erhebliche Zweifel am Sinn des Projektes an. Unter anderem fehle die Begründung, warum der Strom über die neuen, bereits bestehenden Leitungen nicht direkt von Emden nach Philippsburg geleitet werden könne. Außerdem übt die Stadt scharfe Kritik an der Tatsache, dass die Station vor allem dazu dienen soll, Strom der Braunkohlekraftwerke nach Süddeutschland zu leiten. Dies widerstrebe der Idee, den Anteil regenerativer Energien am Gesamtstromverbrauch konsequent auszubauen.
Soll die Anlage Braunkohlestrom weiterleiten, müsse sie nicht in Meerbusch, sondern in direkter Nähe der Kraftwerke stehen.
Lärm - Elektrosmog - Verschandelung der Landschaft - Sicherheitsrisiken
Lärm macht krank. Deshalb wehrt sich die Stadt mit aller Schärfe gegen eine weitere Belästigung der Anwohnerinnen und Anwohner durch Lärmemissionen und fordert gesundheitlichen Schutz der Bürgerinnen und Bürger ein.
Elektrosmog macht krank: Deshalb wehrt sich die Stadt mit aller Schärfe gegen eine doppelte Konverteranlage, von der elektromagnetische Spannungsfelder auf die Umwelt ausstrahlen.
Beton zerstört Grün: Das Gebäude in der geplanten Größenordnung stellt eine erhebliche Verschandelung der Landschaft dar und zerstört wertvolle Flächenreserven.
Sicherheit: Großanlagen wie die geplante Konverterstation bergen Sicherheitsrisiken.
Deshalb fordert die Stadt die Bundesnetzagentur auf, solche Anlagen nur weitab von menschlichen Siedlungsgebieten und nicht in Ortsnähe wie im Osterather Süden zuzulassen.