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Osterather dürfen aufatmen: Stromkonverter kommt nicht (Dezember 2014)
Gutachten attestiert dem Standort „geringste Gesamteignung"
Osterath wird nicht Standort des umstrittenen nördlichen Stromkonverters für die geplante Nord-Süd-Stromautobahn. Das ist das Ergebnis des Gutachtens, das das Beratungs- und Projektsteuerungsbüro ERM aus Neu-Isenburg im Auftrag des Stromnetzbetreibers Amprion erstellt hat. Die umfassende „Standortbereichsbewertung" wurde den Vertretern der als Standort in Frage kommenden Kommunen heute (3. Dezember) in Neuss vorgestellt.
Sieben Standorte geprüft
In dem Gutachten wurden sieben in Frage kommende Standorte im Rhein-Kreis Neuss anhand unterschiedlicher Faktoren - zum Beispiel nach Auswirkungen auf die Bereiche Mensch und Wohnen, Erholung und Freizeit oder Landschaft und Natur - verglichen und abschließend bewertet. Gegenstand der Untersuchung waren die potentiellen Standorte Osterath, Kaarst Nord, Neuss West, Neuss Süd, Dormagen-Gohr, Rommerskirchen und die so genannte Dreiecksfläche in Kaarst.
Gohr und "Dreiecksfläche" bleiben übrig
Nach allen Abwägungen hat das Büro ERM die Standorte Dreiecksfläche Kaarst zwischen der Autobahn 57 und der Bahnlinie Neuss-Krefeld und Domagen-Gohr als „gleichermaßen bestgeeignet" ausgemacht. Osterath hingegen weise einen „deutlichen Eignungsnachteil" auf, insbesondere weil der Mindestabstand von 500 m zur nächsten geschlossenen Wohnbebauung dort nicht einzuhalten sei. Deshalb attestieren die ERM-Gutachter Osterath ebenso wie dem Standort Kaarst Nord die „geringste Gesamteignung".
Amprion gab während der Vorstellung der gutachterlichen Ergebnisse bekannt, dass anderen Standortbereiche als die Dreiecksfläche Karst und Gohr nicht weiter betrachtet würden.
Genugtuung: Meerbuscher Argumente bestätigt
Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage nahm das Ergebnis mit großer Erleichterung und Freude auf. „Ich freue mich für die Menschen in Osterath, und bedanke mich bei allen, die sich im Kampf gegen den Konverter in Osterath mit aller Kraft eingesetzt haben. Es hat sich als richtig erwiesen, dass wir auf einer alternativen und umfassenden Standortsuche nach objektiven und nachvollziehbaren Kriterien bestanden haben." Der Gutachter bestätige mit seinem Untersuchungsergebnis die Forderung, die Meerbusch von Beginn in die Waagschale geworfen habe: Der Abstand eines möglichen Konverters zur nächsten Wohnbebauung müsse das maßgebliche Kriterium bei der Standortsuche sein. „Damit war Osterath unweigerlich als Standort nicht mehr tragbar", so Mielke-Westerlage.