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Schon über 10.000 Fünftklässler aus Meerbusch haben die Busschule absolviert

Verkehrspädagogik lebensnah, realistisch und seit 16 Jahren erfolgreich

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Schüler lernen, wie man sich im Bus richtig festhält, um bei einem plötzlichen Bremsmanöver sicher zu stehen.

Schon über 10.000 Meerbuscher Fünftklässler lernten seit dem Projektstart im Jahr 2000 richtiges Verhalten im Bus. Foto: Rheinbahn

Rund 480 Fünftklässler aus Meerbusch besuchen in diesem Jahr die Busschule. Bei dem verkehrspädagogischen Projekt lernen die Kinder spielerisch, sich an der Haltestelle und im Bus richtig zu verhalten und Gefahren zu vermeiden. Die Busschule bietet die Rheinbahn mit finanzieller Unterstützung der Stadt Meerbusch und in Kooperation mit der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizeibehörde Neuss an.

Gemeinsam mit den Partnern hat die Rheinbahn das Konzept entwickelt, das sie seit dem Start im Jahr 2000 erfolgreich umsetzt. In Meerbusch haben inzwischen schon 10.140 Schüler die Busschule absolviert – davon 16 Klassen allein in diesem Jahr!

Deutlich weniger Unfälle

Ziel der Busschule ist es, die Sicherheit auf dem Schulweg und in der Freizeit zu erhöhen, Unfällen vorzubeugen und die Kinder für Gefahrenquellen zu sensibilisieren. „Täglich sind 80.000 Schüler im ganzen Netz mit der Rheinbahn unterwegs. Wir fühlen uns dafür verantwortlich, dass alle gut in der Schule und zu Hause ankommen – auch wenn Bus und Bahn bereits die sicherste Mobilität bieten“, so Chantal Kleine, Marketingleiterin der Rheinbahn. Denn nur sieben Prozent aller Unfälle mit Kindern im Straßenverkehr ereignen sich im Zusammenhang mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Unfälle mit Schulkindern als Beifahrer im Pkw auf Schulwegen haben sogar zugenommen. Wirksamkeit und Nachhaltigkeit dieses Engagements haben mehrere wissenschaftliche Studien nachgewiesen. Eine vom Land geförderte Untersuchung der Universität Wuppertal belegt, dass die Zahl der Unfälle mit Kindern und Jugendlichen im Nahverkehr durch die Busschule und das Busbegleiterprojekt in Meerbusch um fast 75 Prozent zurückgegangen ist.

Neuer Schulweg ab Klasse 5

Im fünften Schuljahr steht für viele Kinder ein neuer, häufig längerer Schulweg an, für den sie selbstständig den Nahverkehr nutzen sollen. Die Busschule bereitet sie darauf vor; das Fahrzeug ist dabei Unterrichtsraum und Demonstrationsobjekt zugleich und vermittelt so den größtmöglichen Bezug zur Realität. Spielerisch stellen die Schüler Alltagssituationen nach – unter Anleitung der erfahrenen Rheinbahn-Mitarbeiter Ina Baumann (Pädagogin) und Stephan Norff (Fahrer) sowie des Polizeihauptkommissars Gereon Hogenkamp: Sicheres Warten an der Haltestelle, reibungsloses Einsteigen in den Bus, richtiges Sitzen und Stehen. Das Team spricht auch problematische Themen wie Vandalismus und Schwarzfahren auf sensible, kindgerechte Weise an.

Und das wird in der Busschule geübt:

  • der Weg zur Haltestelle: Rechtzeitig losgehen, sehen und gesehen werden, Wahl des sichersten, nicht des kürzesten Wegs.
  • an der Haltestelle: Wo stehe ich sicher? Wie viel Platz braucht der Bus beim Anfahren der Haltestelle? Mutproben, Rangeln und Spielen.
  • Ein- und Aussteigen: Wie geht’s für alle am schnellsten und ohne Drängelei und Verletzungen? Absicherung nach außen, auf den übrigen Verkehr achten.
  • Verhalten im Bus: Wie stehe oder sitze ich richtig? Wohin mit dem Tornister? Umgang untereinander – Sozialverhalten.
  • Vandalismus: Schäden durch Graffiti, Scratching, Zerstörungen. Wer beseitigt, wer zahlt?

Die Schulung beinhaltet auch eine Rundfahrt über den Betriebshof Heerdt, bei dem die Schüler einen Blick hinter die Kulissen werfen. Sie bekommen einen Eindruck, wie groß und komplex ein Betriebshof ist und welche Voraussetzungen für ihre tägliche Fahrt mit dem Bus zur Schule nötig sind.

Rollen- und Situationsspiele

Auch Rollen- und Situationsspiele sind Teil des Konzepts: Sie machen den Kindern anschaulich klar, welche Gefahren im Straßenverkehr lauern und wie sie sie vermeiden. Das Maskottchen der Busschule, Tim Tonne, zeigt, was bei falschem Verhalten passieren kann. Gemeinsam werden einfache Regeln erarbeitet, die die Schüler direkt vor Ort ausprobieren und trainieren – so macht Lernen Spaß!

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage schätzt das Konzept der Busschule. "Hier arbeiten die Stadt, die Rheinbahn, die Polizei und die Schulen seit 16 Jahren erfolgreich zusammen. Die positiven Ergebnisse zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind."