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Steigende Grundwasserspiegel: Private Vorsorge des Bauherrn unerlässlich

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Nach etlichen außergewöhnlich niederschlagsreichen Monaten sind auch in Meerbusch die Grundwasserspiegel wieder gestiegen. Symbol-Grafik: i-stock

Nach etlichen außergewöhnlich niederschlagsreichen Monaten sind auch in Meerbusch die Grundwasserspiegel wieder gestiegen. Symbol-Grafik: i-stock

In verschiedenen Meerbuscher Stadtteilen macht sich derzeit der steigende Grundwasserspiegel bemerkbar. „Das Jahr 2023 war das niederschlagsintensivste Jahr seit Beginn der Datenerfassung“, sagt Andreas Apsel, Technischer Beigeordneter der Stadt Meerbusch. Auch das Frühjahr 2024 habe außergewöhnlich viel Regen gebracht. „Die Niederschläge haben logischerweise auch zu einem natürlichen Ansteigen des Grundwasserspiegels geführt.“

Den umgekehrten Fall gab es zuvor durch das jahrzehntelange Abpumpen von Grundwasser durch den Braunkohle-Tagebau, was auch in Meerbusch zu einem starken Absinken der natürlichen Grundwasserstände geführt hatte. Eigenheimbesitzer mit Pumpen im Garten bemerkten die sinkenden Pegel zuerst und mussten nacharbeiten lassen.

Ganz anders sieht die Lage aktuell aus: In vielen Teilen Meerbuschs steht das Grundwasser inzwischen rund zwei Meter und weniger unter der Geländeoberkante. „Das bedeutet zum Beispiel für einen Keller mit einer üblichen Stehhöhe von 2,30 Metern zuzüglich Deckenstärke und Kellerplatte, dass er aktuell bis zu 70 Zentimeter und mehr im Grundwasser stehen kann. Wenn der Keller dann nicht ordnungsgemäß und fachgerecht abgedichtet ist, dringt zwangsläufig Wasser ein“, erklärt Andreas Apsel. Dieses Phänomen ist dann nachvollziehbarerweise durch die Stadtverwaltung nicht beeinflussbar.

Fakt ist aber, dass allein schon aufgrund historischer Erfahrungen über die Topografie in rheinnahen Lagen Hausbesitzer in Meerbusch generell gut beraten sind, bauliche Vorsorge gegen hohe Grundwasserstände zu treffen (weiße Wanne) und dies auch tun. Insbesondere in Niederungen und bekannten Bruchgebieten sind die Einflüsse durch Grundwasser hinlänglich bekannt. Deshalb ist die bauliche Vorsorge in etlichen Gebieten auch vorgeschrieben.

Die Stadt selbst betreibt keine aktive Grundwasserhaltung, was angesichts der genannten Gegebenheiten ein aussichtsloses Unterfangen und obendrein ein ökologisch bedenklicher Eingriff in die natürlichen Grundwasserströmungen wäre. 

Etwas anders ist die Sachlage, wenn es um die steigenden Risiken im Fall von Starkregenereignissen geht. Zum Starkregenrisikomanagement hat die Meerbuscher Stadtverwaltung ein umfassendes Handlungskonzept erstellt. Auf der Webseite der Stadt gibt es detaillierte Informationen und Verhaltensempfehlungen dazu. Zu empfehlen sind unter anderem die so genannten „Starkregen-Gefahrenkarten“, die anhand errechneter Szenarien exakt Auskunft geben, welche Niederschlagsmengen wo zu Überflutungen führen können. Hilfreich ist auch die „Checkliste Starkregen“ mit zahlreichen praktischen Vorsorgetipps.

Alles Lesenswerte dazu finden Sie hier.