Behutsam zieht Elliot Stamm für Stamm an den Wegesrand. Der 7jährige Wallach der französischen Rasse Comtois ist als Rückepferd im Wäldchen am Wasserwerk in Lank-Latum im Einsatz. Sein Besitzer Daniel Proske hat – gemeinsam mit seinem Kollegen Frank Wirth - den Auftrag, Bäume aus dem Wald zu entnehmen und aus dem Unterholz zu entfernen.

„Wir haben hier so genannte Bedränger, also Bäume, die andere Bäume beim Wachsen hindern. Die mussten gefällt werden. Ebenso kranke Bäume. Zuletzt hatte hier das Eschentriebsterben seine Spuren hinterlassen“, erklärt Bezirksförster Lukas Lenneps die Waldarbeiten.

Um den Boden nicht zu verdichten und andere Bäume nicht zu schädigen, wird in dem relativ jungen Wald auf den traditionellen Abtransport per Rückepferd gesetzt. „Die Tiere kommen im städtischen Forst immer mal wieder zum Einsatz. Da wo es geht setzen wir seit über zehn Jahren hier in Meerbusch Rückepferde ein“, berichtet Michael Reschke vom Servicebereich Baubetriebshof, Friedhöfe, Grünflächen bei der Stadt Meerbusch und zuständig für den städtischen Wald.

Mehrere hundert Kilo Holz kann Elliot bewegen. Die Bäume werden zum Abtransport zum Waldweg gezogen. Die tierische Alternative ist jedenfalls deutlich umweltschonender als mit so genannten Harvestern – schweres Gerät, dass die gefällten Bäume aus dem Unterholz holt und mit Diesel betrieben wird. Rund 20.000 Liter Kraftstoff kann durch den Einsatz der Tiere im Laufe eines Arbeitslebens eingespart werden.

Comtois-Wallach Elliot wiegt rund 800 Kilogramm. Rund die Hälfte seines Eigengewichtes kann er über den Waldboden bewegen. „Ihm macht die Arbeit Spaß, besonders bei dem schönen Wetter und dem leichten Holz, das wir hier haben. Elliot braucht die Arbeit auch, weil er daran gewöhnt ist. Steht er längere Zeit mal, wird er schon ungeduldig“, weiß Daniel Proske.

Dabei bekommt Elliot nach einem Tag Arbeit auch einen Tag Pause zur Erholung. Dann ist Proskes zweites Pferd Paula im Forst im Einsatz.

Noch bis Anfang Dezember sind die Rückpferde im Wald am Lanker Wasserwerk mit dem beseitigen von Baumstämmen beschäftigt. Das Holz kann dann bei der Stadt Meerbusch von Bürgerinnen und Bürgern für den heimischen Kamin gekauft werden.