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"Kein Baustopp in Osterath - Bahnunterführung jetzt!" - Mehr als 150 Demonstranten am Bahnhof (mit Video)

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Anfang Juli 2022 gab es am Bahnübergang in Osterath eine Demonstration, zu der Bürgermeister Christian Bommers gemeinsam mit dem Verein „Pro Osterath“ eingeladen hatte. Die Botschaft: Die Arbeiten müssen schnellstmöglich weitergehen! Archiv-Foto: Stadt Meerbusch

Anfang Juli 2022 gab es am Bahnübergang in Osterath eine Demonstration, zu der Bürgermeister Christian Bommers gemeinsam mit dem Verein „Pro Osterath“ eingeladen hatte. Die Botschaft: Die Arbeiten müssen schnellstmöglich weitergehen! Archiv-Foto: Stadt Meerbusch

Unter dem Motto „Kein Baustopp in Osterath – Bahnunterführung jetzt!“ hatte der Verein „Pro Osterath“ am Mittwoch zu einer Demonstration gegen die neuerliche Unterbrechung der Bauarbeiten eingeladen. Mehr als 150 Menschen aus Meerbusch waren dem Aufruf gefolgt. Kurz zuvor hatte die Deutsche Bahn zum Entsetzen der Meerbuscher angekündigt, dass die Bauarbeiten definitiv erst „im Zeitraum 2025 bis 2027“ fortgesetzt werden könnten. Wegen der Vielzahl anderer Baustellen im Streckennetz sei vorher keine so genannte „Sperrpause“ möglich. Bürgermeister Christian Bommers sagt dazu: „Mit uns gibt es keinen weiteren Baustopp an der Bahnunterführung Osterath! Es reicht, unsere Geduld ist am Ende, die Arbeiten müssen weitergehen - und zwar so schnell wie möglich!“

Geduldsprobe an den Schranken

„Der Baustopp wird den Menschen in unserer Stadt und in der Umgebung, die täglich die Gleise in Osterath queren müssen, noch weitere drei bis vier Jahre quälende Wartezeiten vor geschlossenen Schranken bescheren. Das ist bei rund 10.000 täglich passierenden Fahrzeugen einfach nicht hinnehmbar.“ Und weiter: „Dass ein laufendes Großprojekt, das für den Schienenverkehr in der Region und für die städtebauliche Entwicklung Osteraths existenziell ist, aus heiterem Himmel so sang- und klanglos zum Stillstand kommen soll, übersteigt meine Vorstellungskraft“, so Bommers. „Ich freue mich, dass sich nun auch die Bürgerschaft gegen dieses Desaster zur Wehr setzt.“

Entscheider angeschrieben

Bommers hat zwischenzeitlich nach einem ersten Schreiben an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Werner J. Lübberink, weitere Entscheider in Politik und Verwaltung auf Landes- und Bundesebene auf das Planungschaos am Bahnübergang aufmerksam gemacht und um Unterstützung gebeten. „Wir brauchen für Osterath und für dieses Großprojekt Unterstützung und Rückendeckung von höchster Stelle, damit hier etwas zum Guten gewendet werden kann“, so Bommers weiter. Der Bürgermeister zeigte sich dankbar über die Initiative des Vereins Pro Osterath, der zu der Demo am Osterather Bahnhof aufgerufen hatte. An die Anwesenden appelierte Bommers: „Machen Sie Ihrem Unmut Luft – in Leserbriefen, in Posts in den sozialen Medien, bei Entscheidungsträgern in Bund und Land. Machen Sie deutlich: Osterath wehrt sich!“

Zum Hintergrund

Das Planfeststellungsverfahren für die Bahnunterführung wurde vor 15 Jahren abgeschlossen, die Kreuzungsvereinbarung zwischen Deutscher Bahn, Straßen NRW und der Stadt Meerbusch, die regelt, was, wann und wie gebaut wird und wie sich die drei Beteiligten die Kosten aufteilen, wurde im Januar 2018 unterzeichnet. Im Juni 2019 wurde der Öffentlichkeit der Bauplan präsentiert, wenig später begannen die vorbereitenden Bauarbeiten. 2025 sollte das Großprojekt fertig sein.

Weitere Infos zur Ankündigung der Bahn und zur Reaktion der Stadt Meerbusch finden Sie hier.