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Millionen-Projekt in Meerbuscher Grundschulen und Kitas: 168 Räume bekommen Lüftungsanlagen (mit Video)

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Walther Leo Schreinemacher (r.) und Andreas Schauten vom Immobilienmanagement der Stadt zeigen den ausgeklügelten Bauzeitenplan für rund 170 Lüftungsanlagen.

Walther Leo Schreinemacher (r.) und Andreas Schauten vom Immobilienmanagement der Stadt zeigen den ausgeklügelten Bauzeitenplan für rund 170 Lüftungsanlagen. Foto: Stadt Meerbusch

In den acht Meerbuscher Grundschulen und neun städtischen Kitas hat der Einbau der Raumlüftungsanlagen begonnen. Wichtig: Statt mobiler Luftfilter werden in den Klassen- und Gruppenräumen insgesamt 168 fest installierte Lüftungsgeräte für konstanten Luftaustausch sorgen und damit auch Infektionsrisiken mindern. Die Geräte sind leise, wartungsarm und weitaus nachhaltiger nutzbar als Filter. "Wir haben für das Wohl der Kinder die beste Lösung gewählt, die derzeit auf dem Markt ist", erklärt Walther Leo Schreinemacher, stellvertretender Leiter des städtischen Immobilienmanagements.

Schnell Fördermittel gesichert

Zum Hintergrund: Als die Bundesregierung im Frühsommer 2021 ein umfassendes Förderprogramm zum Einbau von dezentralen Lüftungsanlagen in Grundschulen und Kindertagesstätten auf den Weg brachte, reagierte die Stadt Meerbusch sofort: Als einer der ersten Kommunen bundesweit stellte der städtische Immobilien-Service schon drei Tage nach Verkündung des Programms Förderanträge über ein Gesamtauftragsvolumen von rund 5,6 Millionen Euro. Schon im Juni erhielt die Stadt dann die Förderzusagen für alle beantragten Maßnahmen. Der Bund fördert 80 Prozent der Kosten, rund 1,1 Millionen Euro trägt die Stadt als Eigenanteil selbst.

Um die öffentlichen Ausschreibungen so genau wie möglich vorbereiten zu können, musste für jedes Gebäude, ja für jeden einzelnen Raum, eine Detailplanung erarbeiten. "Wir mussten nicht nur das Gewerk Lüftung beauftragen, sondern auch Fenster-, Dachdecker-, Elektro-, Trockenbau- und Malerarbeiten", so Projektleiter Andreas Schauten. "Auch die Endreinigung der Gebäude ist schon vergeben."

Geräuscharmer Luftaustausch

Bei der Auswahl der Lüftungsgeräte wurde besonders auf die Geräuschentwicklung geachtet. Mit 34 dB(A) bei den kleineren und 35 dB(A) bei den größeren Geräten liegen die Werte weit unter der Konzentrationsstörungsschwelle von 40 dB(A). Warum? Bei einem Unterschied von 3 dB(A) geht man von einer gehörten Verdoppelung des Schallpegels aus. "Die Geräte können nur durch ihre Größe so geräuscharm sein, denn je größer das Volumen für den Luftaustausch, desto weniger nimmt man ihn als Luftzug wahr", so Schauten.                                     

Die Geräte wurden planerisch exakt so dimensioniert, dass der erforderliche Raumluftwechsel gemäß den Empfehlungen des Umweltbundesamtes in den Räumen erreicht wird. Die Frischluft, die stetig in die Räume strömt, bewirkt neben der deutlich verringerten Corona-Ansteckungsgefahr auch ein konzentrierteres Lernen und Arbeiten, weil immer ein hoher Frischluftanteil im Raum gegeben ist. Bevor die Kinder am Morgen eintreffen, führt die Anlage eine so genannte "Booster-Lüftung" durch, bei der die komplette Raumluft ausgetauscht wird. So genannte CO2-Fühler steuern die Anlage je nach Bedarf im Laufe des Tages nach.

Kühlere Luft im Sommer

"Die Anlagen verfügen über einen sehr hohen Wärmerückgewinnungsgrad", erklärt der neue Leiter des städtischen Immobilien-Managements", Harald Härtel dazu. "Somit erübrigt sich zukünftig auch die bisher erforderliche, regelmäßige Fensterlüftung in den Klassen- und Gruppenräumen." Zudem könnten die Geräte durch eine sogenannte Nachtauskühlung an hochsommerlich-heißen Tagen helfen, die Raumtemperaturen zu senken. "Damit haben wir eine technische Lösung gefunden, die Filtern überlegen und nachhaltig nutzbar ist." Praktisch: Die Lüftungsgeräte können bei Bedarf auch versetzt und an anderer Stelle aufgebaut werden.