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Wie ein Klassenraum ab mittags zum "Wohnzimmer" wird: Moderne Innenarchitektur macht's möglich

Zwei Räume der Städtischen Adam-Riese-Grundschule sind jetzt flexibel für Unterricht und Ganztagsbetreuung nutzbar

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Ein flexibles Raumkonzept macht aus Klassenräumen "Kinderwohnzimmer" für den Offenen Ganztag. Foto: Stadt Meerbusch

Bürgermeisterin Mielke-Westerlage sah sich gemeinsam mit (von links) OGS-Koordinatorin Mandy Dümke, den Innenarchitektinnen Birte Riepenhausen und Barbara Eitner sowie Schulleiter Marc Adams das neue Raumkonzept an. Foto: Stadt Meerbusch

Mit zwei komplett neu gestalteten Klassenräumen ist die Städtische Adam-Riese-Grundschule in Büderich nach den Sommerferien ins neue Schuljahr gestartet. Durch eine flexible Innenarchitektur und Möblierung sind die beiden Klassen jetzt vormittags als Unterrichtsräume und nachmittags als Räume für den Offenen Ganztag (OGS) nutzbar. Mit dem von Grund auf neuen Modell begegnet die Stadt der zunehmenden Raumknappheit in der immer stärker nachgefragten Ganztagsbetreuung.

Farben, Licht und neue Technik

Die neuen Räume, die das Düsseldorfer Büro null2elf Innenarchitekten im Auftrag der Stadt gestaltet hat, bieten für beide Nutzungen beste Bedingungen: Mobile Schulmöbel, die ergonomisch für Kinder der Klassen 1 bis 4 passen, stehen sowohl für den Unterricht am Morgen, als auch für die freie Nutzung aller Altersgruppen am Nachmittag zur Verfügung.

Die Räume sind hell und ruhig, bieten gute Akustik, ein modernes Lichtkonzept und auch Raum für neue Technik, wie zum Beispiel digitale Tafeln. "Wir müssen nicht mehr eigens Fernseher heranrollen, Filme einlegen oder den Beamer anwerfen. Das kann die digitale Tafel alles alleine", sagt Schulleiter Marc Adams. Das Abrufen von Lernsoftware, kleine Recherchen im Internet oder Skypen mit den Kindern in der Partnerschule - all' dies sei kein Problem.

In der "Hängehöhle" wird's kuschelig

Nachmittags verwandelt sich der Raum mit Hilfe flexibler Einbaumöbel in eine gemütliche OGS-Kulisse mit  wohnlicher Atmosphäre. An die statisch geprüften Haken in der lärmgedämmten Decke werden kuschelige "Hängehöhlen" gehängt, das für den Unterricht noch helle Licht wird auf Warmstufe gedimmt. Es gibt genügend Stauraum für Bastelmaterial und Spiele, Trenn- und Pinnwände sowie eine Küchenzeile mit Waschbecken, das auch für kleine Leute erreichbar ist. Rückzugsmöglichkeiten und ein Ruhebereich für die Kinder sorgen für Entspannung. In der Nische am Wandschrank warten weichen Ruhematten auf müde Kids. Am Spätnachmittag, wenn die Betreuung des Offenen Ganztags endet, wird alles wieder für den Unterrichtsbeginn am nächsten Morgen umgestellt.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage zeigte sich beeindruckt von dem neuen, multifunktionalen Raumkonzept, das obendrein durch angenehm frische Farben auffällt. "Die Nachfrage nach Plätzen im Offenen Ganztag ist insbesondere in Büderich sprunghaft gestiegen", so die Verwaltungschefin. Auf Dauer sei es für die Stadt kaum machbar, darauf stets mit neuen Anbauten oder Container-Provisorien zu reagieren. "Hier sind flexible Lösungen wie diese gefragt, die die bestehenden Räume vielseitiger nutzbar machen." In der Adam-Riese-Schule kommen unter anderen viele Kinder aus dem nahe gelegenen Neubaugebiet auf dem Böhler-Erweiterungsgelände unter.

Investition ins Wohl der Kinder

In Umbau, Sanierung und Neumöblierung beider Räume sowie in runderneuerte Sanitäranlagen hat die Stadt Meerbusch insgesamt 185.000 Euro investiert. Der Service Immobilien und der Fachbereich Kultur, Schule und Sport der Stadtverwaltung begleiteten die Arbeiten. Die Summe ist gut angelegt. Rund 130 Kinder aus der Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) und der der "Verlässlichen Grundschule 8 bis 13 Uhr" (VGS) profitieren von den neuen Möglichkeiten. Aus bisher zwei Betreuungsräumen wurden nunmehr vier. "Das ist eine tolle Entlastung für uns und für die Kinder eine echte Bereicherung", so OGS-Koordinatorin Mandy Dümke.