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Ungeleerte Abfalltonnen - Schönmackers startet konzertierte Abfuhr-Aktion am Samstag
Angesichts der heftigen Beschwerdewelle über verzögert oder bislang gar nicht geleerte Abfalltonnen im gesamten Meerbuscher Stadtgebiet hat die Unternehmensspitze des Entsorgungsunternehmens Schönmackers für kommenden Samstag, 28. September, eine konzertierte Abfuhraktion angeordnet. Dazu sollen Müllfahrzeuge „aus dem gesamten Unternehmensverbund“ in Meerbusch zusammengezogen werden. Die Müllwerker sollen alle Stadtteile anfahren, die überfällig stehengebliebenen Tonnen leeren und die Rückstände so weit wie möglich aufholen. Das teilte der Entsorger jetzt kurzfristig der Stadtverwaltung mit.
Schönmackers erhofft sich dadurch - trotz nach wie vor erheblicher Personalausfälle – die Lage zumindest vorübergehend entspannen zu können.
Beschwerden gehen weiter
Derweil gehen auch weiterhin vor allem über den „Mängelmelder“ auf der städtischen Internetseite, aber auch direkt im Bürgermeisterbüro im Rathaus Bürgerbeschwerden über zu spät geleerte Abfallbehälter ein. Auch für Bürgermeister Christian Bommers sind die seit Wochen auftretenden Verzögerungen bei der Leerung Abfalltonnen ein Ärgernis. „Ich kann die Kritik aus der Bürgerschaft sehr gut nachvollziehen, gleichwohl sind unsere Einflussmöglichkeiten begrenzt. Unsere Stabsstelle Umwelt leitet sämtliche Hinweise samt Ortsangaben an den Entsorger Schönmackers weiter und macht stetig Druck“, so Bommers.
Was Sie zum Hintergrund wissen sollten
Die Stadt Meerbusch ist Auftraggeber für die Entleerung der Rest- und der Bioabfallbehälter. Die Leistung wurde erst 2024 neu ausgeschrieben, im Juni – bevor es zu den massiven Personalproblemen kam – erhielten die Schönmackers Umweltdienste mit Hauptsitz in Kempen als wirtschaftlichster Anbieter den Zuschlag für weitere sechs Jahre. Entsprechend legt Schönmackers nach eigenem Bekunden derzeit ein Hauptaugenmerk auf die so genannte „Grundentsorgung", die die grauen und die braunen Tonnen umfasst. Die gelben Behälter leert das Unternehmen im Auftrag der Dualen Systeme, die blaue Papiertonne ist ein gewerbliches Angebot des Entsorgers. Eben diese Tonnen bleiben derzeit häufiger am Straßenrand stehen bis letztlich die Nachleerung erfolgt.
Personalausfälle sind nach wie vor Hauptproblem
Die Probleme, die Anfang August erstmals häufiger auftraten, begründet Schönmackers nach wie vor mit massiven Personalausfällen. „Die gleichen Schwierigkeiten gibt es derzeit in einer ganzen Reihe von Kommunen im Rhein-Kreis Neuss und in der Region“, sagt der Erste und Technische Beigeordnete der Stadt Meerbusch, Andreas Apsel. Schönmackers versuche händeringend, den Leerungsrückständen mit Aushilfsfahrern und zusätzlichen Fahrzeugen beizukommen, die auch an Samstagen ausgefallene Fahrten nachholen. Was gut gemeint ist, löse bisweilen neue Unzulänglichkeiten aus, weil die externen Fahrer nicht ortskundig seien und deshalb Straßenzüge übersähen.
Ob es dem Entsorger überhaupt gelingen könnte, in absehbarer Zeit mehr geschultes Personal - insbesondere Berufskraftfahrer - für die Abfuhr zu gewinnen, ist offen.
Logistische Verbesserung wird vorbereitet
Derweil bereitet die Firma Schönmackers eine logistische Verbesserung der Abläufe vor: Ab 7. Oktober bis etwa Ende November werden im Zuge der Digitalisierung in ganz Meerbusch Schritt für Schritt alle Rest- und Bioabfalltonnen durch neue Behälter ausgetauscht, die mit einem Erkennungschip ausgerüstet sind. So sieht es auch das neue Abfallentsorgungskonzept der Stadt für die Jahre 2025 bis 2032 vor. Das sogenannte „Ident-System“ ermöglicht eine effizientere Verwaltung der mehr als 31.000 im Stadtgebiet bereitgestellten grauen und braunen Abfallbehälter. Durch die automatisch registrierte Leerung der Tonnen sollen die logistischen Abläufe und der Bürgerservice - zum Beispiel bei Rückfragen, Reklamationen und Beschwerden – verbessert werden. Ein Ablaufplan, alle Tonnentauschtermine für die einzelnen Stadtteile und erklärende Informationen zum Ident-System werden rechtzeitig veröffentlicht.