Inhalt

Flüchtlingsaufnahme am Limit: Hauptgemeindebeamte schreiben an Scholz und Wüst

Veröffentlicht am:

"Dringender Handlungsbedarf": Bürgermeister Christian Bommers (2. von rechts) hat jetzt gemeinsam mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (links) und seinen Amtskollegen aus dem Rhein-Kreis Neuss einen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Wüst verfasst. Foto: RKN

"Dringender Handlungsbedarf": Bürgermeister Christian Bommers (2. von rechts) hat jetzt gemeinsam mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (links) und seinen Amtskollegen aus dem Rhein-Kreis Neuss einen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Wüst verfasst. Foto: RKN

Die Probleme bei der Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten drohen den Kommunen über den Kopf zu wachsen. Deshalb hat Bürgermeister Christian Bommers nun im Schulterschluss mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und seinen Amtskollegen aus dem Rhein-Kreis Neuss an Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Hendrik Wüst geschrieben. Darin weisen die Verfasser auf dringenden Handlungsbedarf seitens Bund und Land hin und unterbreiten hierzu auch konkrete Vorschläge.

Unterzeichnet ist das Schreiben von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sowie von Bürgermeisterin Ursula Baum (Kaarst) und den Bürgermeistern Christian Bommers (Meerbusch), Reiner Breuer (Neuss), Klaus Krützen (Grevenbroich), Erik Lierenfeld (Dormagen), Dr. Martin Mertens (Rommerskirchen), Marc Venten (Korschenbroich) und Harald Zillikens (Jüchen). Vorausgegangen war  ein Austausch mit den Bundestagsabgeordneten aus dem Rhein-Kreis Neuss, Hermann Gröhe (CDU), Daniel Rinkert (SPD) und Bijan Djir-Sarai (FDP) bei der jüngsten Hauptverwaltungsbeamtenkonferenz.

„Die finanziellen, personellen und räumlichen Kapazitäten in den Kommunen sind derzeit mehr als erschöpft“, betonen die Verfasser. „Wir erachten es als unabdingbar, zentrale Landesunterbringungen zu schaffen und die Menschen erst nach abgeschlossenem Asylverfahren den Kommunen zur Integration zuzuweisen.“ Zugleich sollten Menschen ohne Bleibeperspektive durchgängig in der Zuständigkeit des Landes verbleiben und nicht auf die Kommunen verteilt werden.

Zudem sei es dringend notwendig, rechtlich mögliche Abschiebungen auch nach Syrien, Afghanistan und in die Maghreb-Staaten durchzuführen. „Andere EU-Staaten ergreifen diese Maßnahmen bereits. Um eine erneute Einreise nach einer bereits erfolgten Abschiebung zu verhindern, müssen Anpassungen beim Datenschutz erfolgen. Es muss eine Personenerfassung an den Außengrenzen und Flughäfen geben, um eine erneute Einreise direkt zu stoppen und die Zuströme zu kontrollieren“, heißt es in dem Schreiben.

Abschließend weisen die Hauptverwaltungsbeamten auf die angespannte Situation in den Kommunen und die hohen finanziellen Belastungen vor Ort hin. Es müssten schnellstmöglich Lösungen herbeigeführt werden.