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"Meerbusch radaktiv": Neue Fahrradstraße "In der Meer" geht nach den Sommerferien in Betrieb

Absoluter Vorrang für Radler - Autofahrer müssen sich umgewöhnen

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Fachbereichsleiter Matthias Unzeitig setzte sich aufs Rennrad, um zu demonstrieren, wo die Radler künftig fahren dürfen.

Die Straße "In der Meer" wird nach den Sommerferien Fahrradstraße. Das Piktogramm auf der Fahrbahn zeigt, wer künftig hier Vorrang hat. Fachbereichsleiter Matthias Unzeitig probierte den neuen Streckenabschnitt schon einmal aus. Foto: Stadt Meerbusch

Pünktlich zum ersten Schultag  nach den Sommerferien geht die neue Fahrradstraße "In der Meer" und in der Karl-Arnold-Straße in Büderich in Betrieb. Der Abschnitt reicht von der Ecke Düsseldorfer Straße bis zur Niederdonker Straße, die zum Mataré-Gymnasium und weiter zur Gesamtschule führt. Damit wird die Fortsetzung der im Juni 2018 eröffneten Fahrradstraße in der Poststraße Wirklichkeit. "Wir schaffen hier eine sichere und gute befahrbare Radroute zu den weiterführenden Schulen", erklärt Matthias Unzeitig, Leiter des Fachbereichs Straßen und Kanäle in der Stadtverwaltung.

Im Gleichklang erneuert die Stadt nach und nach auch die teils in die Jahre gekommenen Fahrrad-Abstellanlagen an den Schulen.

Parkstreifen für Anlieger

Die neue Verkehrsregelung, die mit dem ersten Schultag am 28. August in Kraft tritt, bringt für die Autofahrer erhebliche Umstellungen mit sich. Wichtigste Veränderung: Die Radler - so das in der Straßenverkehrsordnung festgelegte Prinzip der Fahrradstraße - nutzen künftig die Straße und haben absoluten Vorrang vor dem übrigen Verkehr. Entsprechend wurden bereits Fahrrad-Piktogramme auf dem Asphalt aufgemalt. Damit es nicht zu gefährlichen Situationen im "Mischverkehr" kommt, ist die Straße "In der Meer" dann nur noch für Autofahrer frei, die Anlieger sind. Als Höchstgeschwindigkeit gilt Tempo 30. "Im Zweifelsfall muss auch mal langsam hinter einem Fahrrad hergefahren werden", so Unzeitig. Auf dem bisherigen Radweg auf der westlichen Straßenseite ist für die Anlieger ein Parkstreifen markiert.

"Im Bachgrund" wird Stopp-Straße

Gründlich umgewöhnen müssen sich damit auch die Autofahrer, die auf der Straße "Im Bachgrund" in Richtung Hohegrabenweg oder Düsseldorfer Straße unterwegs sind. Sie haben künftig an der Kreuzung "In der Meer" keine Vorfahrt mehr und müssen anhalten. Bis Ferienende werden die nötigen Stopp-Schilder und die blauen Fahrradstraßenschilder aufgestellt. Zusätzlich signalisieren Haltelinien, Piktogramme, Hinweistafeln mit dem Schriftzug "Vorfahrt geändert" und eine Bodenwelle unmissverständlich, dass die Radfahrer hier nun Vorrang haben. Die Polizei wird in der Eingewöhnungsphase kontrollieren, ob sich alle Autofahrer an die neue Vorfahrtsregelung halten. "Klar ist, dass auch hier die Umstellung Zeit erfordert. Sicher wird es Kritik der Autofahrer geben, aber das wird sich legen, wenn sich alles eingespielt hat", so Matthias Unzeitig. "Das ganze basiert auf dem Prinzip gegenseitiger Rücksichtnahme."

Im Herbst dieses Jahres soll die Fahrradstraße über die Niederdonker Straße durch den Niederdonk bis hin zu den Sportanlagen Am Eisenbrand fortgeführt werden.

Zumindest innerorts das Auto mal stehen lassen

Fahrradfahren soll in Meerbusch attraktiver, sicherer und angenehmer werden. Das Fahrrad soll sich nicht nur als Freizeitgerät, sondern auch als alternatives Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit, zur Schule oder für Besorgungen im Ort etablieren. Im Rahmen der Initiative "Meerbusch radaktiv" wurde bereits eine ganze Reihe von Maßnahmen eingeleitet, die genau dieses Ziel unterstützen. Dazu gehören unter anderem auch der neue Böhler-Radweg und der Radweg entlang der Stadtbahnlinie zwischen den Haltestellen Osterath-Hoterheide und Bovert. Die Fahrradstraßen sind ein weiterer Baustein im Gesamtkonzept. Der Grundsatz für alle weiteren Bemühungen ist klar: "Wer mit dem Rad sicherer und angenehmer von A nach B kommen kann, fährt lieber und lässt zumindest für innerörtliche Fahrten häufiger das Auto stehen", so Matthias Unzeitig.

   

Das Verkehrschild 244a kennzeichnet Fahrradstraßen.

So sehen die blauen Schilder aus, die den übrigen Verkehrsteilnehmern deutlich signalisieren: Achtung - hier haben Radfahrer absoluten Vorrang. Foto: Stadt Meerbusch

Für Fahrradstraßen legt die Straßenverkehrsordnung Grundregeln fest, die künftig auch In der Meer gelten.

Für Fahrradstraßen legt die Straßenverkehrsordnung Grundregeln fest, die bald auch In der Meer gelten. Dazu gehört auch die Höchstgeschwindigkeit Tempo 30 für alle.