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Kleine Paradiese - große Wirkung: Meerbuschs Vorgärten des Jahres 2024 ausgezeichnet
Christine Firnhaber aus Strümp, Maria Dunker-Spennes und Josef Spennes aus Lank, Margarete Kerschbaumer aus Büderich, Lisa Goßen aus Osterath, Heike Seibt aus Bösinghoven sowie die Nachbarfamilien Lange und Kujawa aus Lank dürfen sich freuen: Sie sind stolze Besitzer von „Meerbuschs Vorgärten des Jahres 2024“. Den gleichnamigen Wettbewerb hatte die Stadt im Mai zum vierten Mal ausgeschrieben, um Vorgärten auszuzeichnen, die durch heimische Artenvielfalt, Insektenfreundlichkeit und Naturnähe überzeugen.
Bis Mitte September hatten die Bewerber Gelegenheit, in verschiedensten Blühphasen des Frühjahrs und des Sommers Fotos zu schießen und ihre individuelle Gartengestaltung kurz zu beschreiben.
Schotter raus – Blütenpracht rein
Erfreulich: Unter den Hauptgewinnern sind gleich mehrere Hobbygärtner, die sich entschlossen haben, ihre Vorgärten für den Wettbewerb von Grund auf neu zu gestalten, um vor der Haustür ein kleines Naturparadies zu schaffen – und das auch gerne gemeinsam mit der ganzen Familie: Der Grundsatz: standortfremde, ökologisch wertlose Pflanzen und Schotter raus – Blütenpracht rein.
In fröhlicher Runde zeichnete Bürgermeister Christian Bommers jetzt im Rathaus die Gewinner aus. Sein Dank galt auch den Sponsoren Martin Bogie, Robert Selders, Anouschka Jentjens, Anja Schubert, Hendrik Bogie und Ulrich Wantikow: „Unsere heimischen Gartencenter und Gartenbaubetriebe sind die idealen Promoter unserer Initiative, weil Sie Ihre Kunden am besten beraten können, wie man fachgerecht Leben in den Vorgarten bringt.“ So konnten die sechs Preisträger neben der offiziellen Urkunde der Stadt und einem Blumenstrauß auch je einen Einkaufsgutschein im Wert von jeweils 250 Euro entgegennehmen. Michael Betsch, als Fachbereichsleiter unter anderem für die städtischen Grünflächen verantwortlich, und seine Fachkollegin Anna Hardenberg hatten als Jury die Qual der Wahl gehabt. „Schließlich ging es nicht einfach um den optisch schönsten Vorgarten, sondern um eine naturnahe Gestaltung mit heimischer Artenvielfalt“, so Christian Bommers.
Christine Firnhaber hatte ihren Vorgarten in ihrer Bewerbung ganz bewusst als „kleine Wildnis“ beschrieben, in der Fingerhut, Glockenblumen und Nachtkerzen im Sommer reichlich Nahrung für Insekten bieten. Die Strümperin bedankte sich ausdrücklich dafür, dass die Stadt Meerbusch über den Wettbewerb jedes Jahr die Einrichtung naturnaher und insektenfreundlicher Vorgärten positiv unterstützt. „Jeder kann in seinem Lebensumfeld etwas für Artenvielfalt tun, niemand ist völlig machtlos“, sagte sie nach ihrer Auszeichnung.
Für Margarete Kerschbaumer sind Nähe und Liebe zur Natur auch Erziehungssache. „Schon die Kinder sollten früh erleben, wie vielfältig und spannend die Natur ist. Die Eltern sind da die besten Vermittler.“ Die 81-jährige Österreicherin, die schon seit vielen Jahren in Büderich lebt, ist eine absolute Botanik-Fachfrau, geht aber auch mit viel Humor an die Gartenpflege. „Meine englischen Kletterrosen, die am Haus üppig hochranken, sind ein duftendes Bienen-Paradies. Zugleich verhindern sie aber auch, dass Einbrecher auf meinen Balkon klettern.“
Ähnlich haben auch die Familien Lange und Kujawa gedacht, deren Vorgärten an der Lanker Wielandstraße quasi „nahtlos“ ineinander übergehen. Beide haben die Gartenneugestaltung als „Gemeinschafts- und Generationenprojekt“ in Angriff genommen. Die Kinder arbeiteten von Beginn an tatkräftig mit und lieben den Garten jetzt schon ganz besonders.
Maria Dunker-Spennes und ihr Mann Josef hatten den Vorgarten ihres Hauses in Latum erst in diesem Jahr neu gestaltet und sich dann spontan beworben. Insektenfreundliche Stauden wie Anemone, Schafgarbe und Salbei locken dort nun viele Tiere auf Nahrungssuche an. Den Rahmen bilden Gehölze wie Hartriegel und Zierapfel. Beide freuen sich schon aufs nächste Frühjahr, wenn alle Pflanzen angegangen sind und sich ausbreiten. Lisa Goßen hat sich vor ihrem Haus in Osterath den Traum von einem echten Bauerngarten erfüllt, in dem sich Gehölze, Stauden und Gräser harmonisch ergänzen.
Den Gestaltungsmöglichkeiten im naturnahen Garten sind kaum Grenzen gesetzt. Das hat sich auch Heike Seibt aus Bösinghoven gedacht. Ihrem Vorgarten hat sie mit einer geschwungenen Trockenmauer aus Naturstein Struktur gegeben und zugleich wertvollen Unterschlupf für Kleintiere und Insekten geschaffen. Lavendel, Katzenminze und Scharfgarbe sorgen in der warmen Jahreszeit für viel Gesumm und Gebrumm drumherum.
Zur Nachahmung empfohlen
Christian Bommers blickte bei der Siegerehrung sieht angesichts der Gestaltungsfreude der Hobbygärtnerinnen und -gärtner positiv in die Zukunft: „Ich bin sicher, Ihr aller Vorbild wird weiteres Interesse auslösen und Nachahmer finden. Gemeinsam können wir Meerbusch auf dem Weg zu einer nachhaltigen, ökologisch orientierten Stadt weiter nach vorn bringen. Sie alle – und natürlich auch Ihre Kinder – sind dafür hervorragende Werbeträger.“
Auch im kommenden Jahr wird die Stadt wieder „Meerbuschs Vorgärten des Jahres“ auszeichnen. Die Ausschreibung erfolgt im Mai 2025.