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Großes Interesse an Bahnunterführung in Osterath (mit Video)

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Volles Haus beim Info-Abend zur Bahnunterführung in Osterath

Volles Haus beim Info-Abend zur Bahnunterführung in Osterath. Foto: Stadt Meerbusch

Die Aula der Grundschule am Wienenweg platze trotz tropischer Hitze aus allen Nähten, als am Mittwoch (26. Juni) Experten der DB Netz AG und des Landesbetriebs Straßen NRW die Detailplanung für die Bahnunterführung in Osterath präsentierten. Ein Thema, dass die Osterather seit Jahrzenten beschäftigt. Vermutlich hat ein Großteil der rund 450 Besucher bereits selbst viel Zeit an einer der geschlossenen Schranken an den Bahnübergängen Meerbuscher Straße oder Strümper Straße verbracht. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern, das Interesse an dem Info-Abend entsprechend groß.

So seien die ersten Vorarbeiten bereits im Gange. Konstantin Hepp von der DB Netz AG berichtet, dass im ersten Schritt Anpassungen von Oberleitungen, der Kommunikationstechnik sowie der Leit- und Sicherungstechnik erfolgen.
Im kommenden Jahr sollen dann die Bauarbeiten an der neuen Fußgängerunterführung im Bahnhofsbereich beginnen. Anschließend wird Straßen NRW die Zufahrtstraßen und Rampen bauen.

Dabei wird als zentraler Knotenpunkt ein Kreisverkehr unter den Bahngleisen entstehen. Der Verkehr wird aus der Meerbuscher- und Strümper Straße über vier große Rampen zusammengeführt. 

Die in die Jahre gekommene alte Fußgängerunterführung an der Strümper Straße wird abgerissen. Dafür entsteht an gleicher Stelle eine neue, heller gestaltete Unterführung, die für Radfahrer und Fußgänger über Rampen von der Straße „An der Bundesbahn“, sowie der Strümper- und Krefelder Straße aus erreicht werden kann.
Zusätzlich wird es im Bereich des Kreisverkehrs drei Fußgängerbrücken geben. Für Bahnfahrgäste wird ein barrierefreier Zugang eingerichtet.
Der Bahnhofsvorplatz bekommt einen Taxistand, eine Bushaltestelle und eine „Kiss-and-Ride“-Vorfahrt. Auf beiden Seiten des Bahnhofes sollen zudem Parkplätze für Pendler entstehen.

Die Bahnübergänge bleiben während der Baumaßnahmen in Betrieb. Erst wenn der neue Kreisverkehr fertig ist, werden die alten Bahnübergänge geschlossen und abgebaut- dies ist für 2025 vorgesehen. Dennoch muss wegen der Großbaustelle mit Behinderungen gerechnet werden. Diese müssen auch Bahnpendler in Kauf nehmen. Wann es genau zu Streckensperrungen kommt, konnten die Fachleute der Bahn allerdings noch nicht sagen. Generell versuche man, so Konstantin Hepp von der DB Netz AG, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten- „bei einem Bauprojekt dieser Größenordnung ist das aber nicht immer möglich“. So versuche man beispielsweise auch, den Großteil der Arbeiten in die Zeit von 6 bis 22 Uhr zu legen. Allerdings können, so die Experten der Bahn, auch Nachtarbeiten nicht ausgeschlossen werden, um die Eingriffe in den Bahnbetrieb so gering wie möglich zu halten.

Zur Visualisierung der Baumaßnahme hatten Straßen NRW und DB Netz AG eine 3D-Animation für die rund 450 Interessierten vorbereitet. „Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird der Verkehr in diesem Bereich deutlich besser abfließen. Auf Wunsch der Stadt Meerbusch haben wir auch den Fahrradverkehr bei der Planung berücksichtigt und zusätzliche Radwege geschaffen“, so Gerlinde Quack von Straßen NRW.

Bahn und Straßen NRW, die die Bauarbeiten übernehmen, wollen in einigen Wochen die Detailplanung, den zeitlichen Ablauf für das Projekt und die 3D-Animation im Internet veröffentlichen.    
Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Bauvorhaben auf rund 33 Millionen Euro, von denen ein Großteil der Bund, die Bahn und der Landesbetrieb Straßen NRW tragen. Die Stadt Meerbusch beteiligt sich mit rund 5,8 Millionen Euro an den Kosten.