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Graffiti-Kunst am Böhler-Radweg vereint Landschaft, Industrie und Kultur

Umfangreiches Gestaltungskonzept für Meerbuschs „Eingangstor“ wird nach und nach umgesetzt

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Zwei Tage lang haben die Graffiti-Künstler Anne Lippek und Louis Ackermann das Trafohäuschen am Böhler-Radweg mit Motiven aus Industrie und Natur gestaltet.

Zwei Tage lang haben die Graffiti-Künstler Anne Lippek und Louis Ackermann das Trafohäuschen am Böhler-Radweg mit Motiven aus Industrie und Natur gestaltet. Foto: Stadt Meerbusch

Für viele Radfahrer ist es der schnellste Weg, um nach Düsseldorf zu gelangen. Zugleich ist es das „Eingangstor“ nach Meerbusch- der Böhler-Radweg entlang der K-Bahn-Linie. Im vergangenen Jahr hatte die Stadtverwaltung den Weg ausgebaut, nun folgt die Gestaltung der rund 1,4 Kilometer langen Strecke. Den Anfang machten nun Graffiti-Künstler, die ein altes Trafohäuschen an der Stadtbahnstrecke verschönerten.

„Das Thema ‚Landschafts-Industrie-Kultur‘ des Böhler-Radwegs soll in die Gestaltung mit einfließen. Das Trafohäuschen ist seit Jahren ein Schandfleck, weil es immer wieder vollgeschmiert wurde. Nun wurde es von Profis kunstvoll gestaltet und ist ein richtiger Hingucker geworden“, so Dana Frey, Stabsstellenleiterin Umwelt und Klimaschutz bei der Stadt Meerbusch.

Die Malermeister Anne Lippek und Louis Ackermann hatten den Zuschlag für ihr Gestaltungskonzept bekommen. Natur in Form einer riesigen Libelle und Pflanzen, wie einer Distel, sowie Elemente des Böhler-Areals, die das Thema Industrie aufgreifen, prägen nun die rund 21 Quadratmeter Seitenwände des Häuschens. „Die Motive lagen an diesem Standort Nahe, prägen doch Felder und das Industrieareal die Gegend rund um den Böhler-Radweg“, beschreibt der Graffiti-Künstler Louis Ackermann die Idee hinter seinem Kunstwerk.
Seit zwei Jahren gestaltet er professionell und im Kundenauftrag Fassaden, seine Mitstreiterin Anne Lippek bereits seit fünf Jahren. Die Arbeit am Böhler-Radweg beschreiben beide als angenehm, viele Radfahrer und Passanten lobten die Motive und zeigten sich sehr interessiert. „Wir hoffen natürlich, dass die Bürgerinnen und Bürger lange etwas von diesem Kunstwerk haben und es sich nicht wieder zu einem Schandfleck entwickelt. In der Szene gehört es jedenfalls zum Ehrenkodex, die künstlerische Arbeit eines anderen nicht zu zerstören“, so Dana Frey.

Die Gestaltung des Trafohäuschens ist erst der Anfang eines umfangreichen Maßnahmenpaketes rund um den Böhler-Radweg. So wird parallel an der neuen Beleuchtung für die Strecke gearbeitet- erstmals im Meerbuscher Stadtgebiet wird dort eine Beleuchtungsanlage mit einem vollautomatischen Lichtmanagementsystem installiert. So kann die Leuchtintensität der einzelnen Laternen bei geringer Frequentierung des Weges heruntergefahren und im Bedarfsfall wieder auf volle Leistung gebracht werden- ähnlich wie bei einem Bewegungsmelder im Vorgarten.

Außerdem folgen Infostelen über die Geschichte der Böhler Werke, eine Radwegekarte, Bänke, sowie Stelen mit den Wahrzeichen Meerbuschs aus witterungsbeständigem Cortenstahl, ein kleines Bürgerwäldchen, Wildblumenwiesen und Parkflächen und neu gepflanzte Bäume und Sträucher entlang der Strecke.

Der Ausbau des Böhler-Radwegs ist Teil des städtischen Radverkehrskonzeptes. Ziel ist, den Radverkehr zwischen Büderich und Düsseldorf, auch für Berufspendler, attraktiver zu machen. Mit der Gestaltung soll dem Weg zudem ein gewisser Erlebniswert zukommen. Das Gestaltungskonzept ist von der Verwaltung im August im Bau- und Umweltausschuss vorgestellt und einstimmig von der Politik beschlossen worden. Die Finanzierung des Projektes soll vor allem über Sponsorengelder gesichert werden.