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Gewerbegebiet an der A44 in Osterath soll deutlich kleiner werden

Ratsmehrheit aus CDU und SPD setzt interkommunale Zusammenarbeit mit Krefeld durch

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Hände bei der Abstimmung

Der Rat der Stadt Meerbusch kommt am 13. Dezember zur letzten Sitzung des Jahres zusammen, um den Haushalt für 2019 zu verabschieden. Foto: i-stock

Nach ausführlicher Diskussion hat der Stadtrat mit der Mehrheit von CDU und SPD beschlossen, das neue Gewerbegebiet an der A44 in Osterath deutlich abgespeckt weiterzuplanen. Auf Meerbuscher Gebiet soll nun nur noch eine Fläche von maximal 30 Hektar für zukunftsfähiges Gewerbe angestrebt werden. Zudem setzten sich CDU und SPD mit ihrer Überzeugung durch, das Gebiet in Interkommunaler Zusammenarbeit mit der Stadt Krefeld zu entwickeln.

Alter Ratsbeschluss ist aufgehoben

Der mit einer Stimme Mehrheit denkbar knappe und inzwischen stark umstrittene Ratsbeschluss vom 30. Juni 2016, der vorsah, auf Meerbuscher Gebiet 70 Hektar Gewerbefläche zu entwickeln zu dem weitere 50 Hektar auf Krefelder Stadtgebiet kommen sollten, wurde fraktionsübergreifend einstimmig aufgehoben.

In der geplanten Kooperation mit der Stadt Krefeld sollen "auf Augenhöhe" alle Fragen - zum Beispiel zur Verkehrserschließung des Gewerbegebietes - vertraglich geregelt werden. In einer nun zu gründenden Gesellschaft sollen beide Kommunen gleichberechtigt agieren, Entscheidungen sollen nur einstimmig fallen. Mit den Verantwortlichen der Stadt Krefeld sollen Gespräche über ein gemeinsames Entwicklungskonzept mit Verkehrs- und Zeitplan geführt werden. Am Anfang stehe ein Dialog über die Rechtsform der zu gründenden Gesellschaft.

"Gewerbegebiet wird eine gute Adresse"

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage begrüßte die Entscheidung des Rates, die nach einer rund fünfjährigen Diskussionsphase nun endlich einen positiven Schritt nach vorn einleiten soll. "Das Gewerbegebiet soll eine gute Adresse mit dienstleistungs- und wissensbasiertem Gewerbe werden. Es soll aber auch Platz für heimische Unternehmen bieten, die expandieren möchten und derzeit bei uns keinen geeigneten Platz finden." Ein Industriegebiet mit rauchenden Schloten - wie jüngst von einer Bürgerinitiative kritisiert - sei ein konstruiertes Schreckgespenst, das niemand wolle. Vor dem Hintergrund der geplanten neuen Wohngebiete und des hart bekämpften Konverterbaus in Osterath habe sie aber Verständnis für die Besorgnis der Bürgerinnen und Bürger.

Kooperation mit Krefeld birgt Chancen

Der Zusammenarbeit mit der Stadt Krefeld, die mehrere Ratsfraktionen kritisch betrachten, sieht die Bürgermeisterin positiv entgegen. "Auch die Krefelder Seite möchte ein hochwertiges, Interkommunales Gewerbegebiet mit zukunftsweisenden Unternehmen schaffen." Wann das erste Unternehmen an der A44 den ersten Spatenstich setzen werde, sei freilich noch nicht abzusehen. "Weder die Stadt Meerbusch, noch die Stadt Krefeld sind Eigentümer der Grundstücke." Deshalb sei mit rund fünf Jahren Vorplanungszeit zu rechnen. Zeiträume wie diese seien aber bei einem Zukunftsprojekt wie diesem nicht ungewöhnlich.

Alle Ratsunterlagen und die Anträge der Fraktionen zur Entscheidung finden Sie hier unter Tagesordnungspunkt 10.2:

ratsinfo.meerbusch.de/bi/to0040.php