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Gegen Hitze und Klimabelastungen: Mobiles Grün für den Dr.-Franz-Schütz-Platz eingetroffen (mit Video)

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Maßarbeit zwischen Autos: An der Stadtbibliothek wird per Radlader der erste, etwa vier Tonnen schwere Kübel mit einem großen Zelkove-Baum abgesetzt. Foto: Stadt Meerbusch

Maßarbeit zwischen Autos: An der Stadtbibliothek wird per Radlader der erste, etwa vier Tonnen Kübel mit einem großen Zelkove-Baum abgesetzt. Foto: Stadt Meerbusch

Meerbuschs größter Platz, der Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich, wird grüner und damit widerstandsfähiger gegen Klimabelastungen. Jetzt wurden wie angekündigt 16 große, mobile Baumkübel auf dem Platz aufgestellt, drei kleinere laden zum Sitzen ein. Die Bäume sollen an Hitzetagen für mehr Schatten sorgen und das Mikroklima verbessern. Den entsprechenden Beschluss hatte der Ausschuss für Klima, Umwelt und Bau 2021 im Rahmen des Meerbuscher Klimafolgen-Anpassungskonzeptes gefasst. Das Projekt wird zu 100 Prozent aus dem Landesprogramm „Klima-Resilienz in Kommunen“ gefördert.

"Stadtklimabäume" trotzen Trockenheit

Seit Mitte Dezember waren auf dem Platz zunächst insgesamt rund 400 Quadratmeter Fläche vom Asphalt befreit und mit wasserdurchlässigem Schotterrasen belegt worden. Erstes zartes Grün sprießt bereits.

In den lichtgrauen Kübeln, hergestellt aus umweltfreundlichem Bio-Verbundstoff mit Harz und Hanffaser, warten nun 16 drei bis vier Meter große Zelkove-Bäume auf den Frühling. Die Zelkove, die im Kübel rund 30 Zentimeter pro Jahr wächst, gilt als "Stadtklimabaum" - sehr trockenheitsverträglich und hitzebeständig. Ihre Blüten bieten Bienen und anderen Insekten Nahrung. Unter den Bäumen gedeihen mit dem immergrünen Rosmarin, mit Lavendel, Strauchkronwicke, Salbei und Schelle bienenfreundliche Stauden und Gräser.  

Klimawandel: Die Zeit drängt

Dass zügig etwas gegen die lokalen Auswirkungen des Klimawandels getan werden muss, daran lässt die im Rahmen des Meerbuscher Klima-Anpassungskonzeptes 2020 erstellte Stadtklima-Analyse keinen Zweifel: Auch für Meerbusch sagt die Analyse in den kommenden Jahrzehnten einen deutlichen Anstieg der Jahresdurchschnittstemperaturen und deutlich längere Hitzeperioden voraus. Einige Orte innerhalb des Stadtgebietes - so die Untersuchung -  sind deutlich stärker hitzebelastet als andere. Große asphaltierte oder gepflasterte Flächen in den Ortskernen entwickeln sich - insbesondere bei hochsommerlichen Extrem-Wetterlagen - schnell zu flirrenden "Hitze-Hotspots", die das Mikroklima im gesamten Ort belasten. Den stark versiegelten Dr.-Franz-Schütz-Platz machte die Analyse als Paradebeispiel aus.

Schnell reagiert

Nachdem das Land Nordrhein-Westfalen im Oktober 2020 das Förderprogramm "Klimaresilienz in Kommunen" ausgeschrieben hatte, bewarb sich die Stadt Meerbusch umgehend um Fördergelder für verschiedene Projekte zur  Klimaanpassung im Stadtgebiet. Mit Erfolg: Im Rathaus ging Mitte Februar ein Zuwendungsbescheid über rund 418.900 Euro ein. Neben dem Schütz-Platz floss das Geld in eine Entsiegelungsmaßnahme auf dem Schulhof des Mataré-Gymnasiums und in die Begrünung eines großen Flachdachs am Schulgebäude. 

Platz bleibt flexibel nutzbar

"Da der Dr.-Franz-Schütz-Platz für große Veranstaltungen wie das Büdericher Schützen- und Heimatfest, den Sonnenblumen-Sonntag oder die 'Winterwelt' nutzbar bleiben muss, kamen nur mobile Elemente in Frage", so Michael Betsch, verantwortlicher Bereichsleiter für die Meerbuscher Grünflächen. Die Kübel können bei Bedarf per Radlader schnell beseite geräumt werden.

Bürgermeister Christian Bommers, der zuständige Bereichsleiter Michael Betsch und der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher (von links) freuen sich über neuen die grünen Inseln. Markus Weidemann (orange Jacke) und Anna Hardenberg (rechts) setzten das Projekt vor Ort um. Foto: Stadt Meerbusch

Bürgermeister Christian Bommers, der zuständige Bereichsleiter Michael Betsch und der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher (von links) freuen sich über neuen die grünen Inseln. Markus Weidemann (orange Jacke) und Anna Hardenberg (rechts) setzten das Projekt vor Ort um. Foto: Stadt Meerbusch

Jetzt warten Bäume und Stauden auf den Frühling. Unter den lichtgrauen Kübeln aus Bio-Verbundstoff wird schon bald zartgrüner Schotterrasen sprießen. Foto: Stadt Meerbusch

Jetzt warten Bäume und Stauden auf den Frühling. Unter den lichtgrauen Kübeln aus Bio-Verbundstoff wird schon bald zartgrüner Schotterrasen sprießen. Foto: Stadt Meerbusch

Vorsichtig absetzen: In den kleinen Kübeln mit Sitzgelegenheit wachsen bienenfreundliche Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Salbei. Foto: Stadt Meerbusch

Vorsichtig absetzen: In den kleinen Kübeln mit Sitzgelegenheit wachsen bienenfreundliche Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Salbei. Foto: Stadt Meerbusch