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Erste Fahrradstraße in Meerbusch in Betrieb genommen

Autofahrer müssen umdenken: An der Poststraße haben jetzt die Radler Vorrang

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So sehen die blauen Schilder aus, die den übrigen Verkehrsteilnehmern deutlich signalisieren: Achtung - hier haben Radfahrer absoluten Vorrang. Foto: Stadt Meerbusch

Fahrradfahren soll in Meerbusch attraktiver, sicherer und angenehmer werden. Das Fahrrad soll sich nicht nur als Freizeitgerät, sondern auch als alternatives Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit oder für Besorgungen im Ort etablieren. Im Rahmen der Initiative "Meerbusch radaktiv" wurde eine ganze Reihe von Maßnahmen eingeleitet, die genau dieses Ziel unterstützen.  Dazu gehört auch die erste Fahrradstraße Meerbuschs.

Auf dem etwa 700 Meter langen Teilstück, das parallel zur Poststraße in Büderich verläuft, haben Radfahrer jetzt absoluten Vorrang. Die Fahrradstraße darf ansonsten nur von Anwohnern mit Tempolimit 30 in Fahrtrichtung „Landsknecht“ befahren werden. Parken bleibt - ebenfalls in dieser Fahrtrichtung - wie bisher erlaubt.

Poststraße bietet optimale Bedingungen

Die Fahrradstraße wurde gerade an der Poststraße als Pilot-Projekt verwirklicht, weil die Straße mit ihrem breiten Grünzug in der Mitte optimale bauliche Voraussetzungen für eine saubere Trennung von Auto- und Radverkehr bietet. Zudem nutzen zahlreiche Schüler die Poststraße als Schulweg zum Mataré-Gymnasium und zur Maria-Montessori-Gesamtschule. Hinzu kommen üendler, die zum Bahnhaltepunkt „Landsknecht“ radeln.  

Zwischen der Düsseldorfer Straße und Dückersstraße gibt es vier Furthen, an denen die Fahrradstraße mit Vorfahrt (!) den Straßenverkehr kreuzt: an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße, an der Weberstraße, an der Witzfeldstraße und an der Dückersstraße.

Vorsicht an der Witzfeldstraße!

Alle Furthen sind auf der Fahrbahn orangerot gekennzeichnet und für Autofahrer mit dem Verkehrsschild „Vorfahrt gewähren“ markiert. Lediglich an der stärker befahrenen Kreuzung Witzfeldstraße / Am Fronhof zwingen Stopp-Schilder die Autofahrer an der Fahrradstraße zum Halten. Zusatzschilder weisen auf die geänderte Vorfahrtsregelung hin, zusätzlich werden Stop-Symbole auf den Asphalt gemalt. Polizistenfiguren werden zusätzlich aufgestellt, damit wirklich jeder Autofahrer die Verbindlichkeit der Stopp-Schilder erkennt. Auf der Witzfeldstraße wurde ab der Einmündung Wanheimer Straße Tempo 30 festgesetzt. Angedacht ist, das Tempolimit auf die gesamte Witzfeldstraße auszudehnen.

Im nächsten Schritt soll die Fahrradstraße im bestehenden Radwegesystem sinnvoll eingebunden werden – u. a. soll eine Verbindung zum in diesem Jahr geplanten neuen Böhler-Radweg entstehen, zum anderen soll die Schulwegstrecke Richtung Mataré-Gymnasium für Radfahrer optimiert und weiter gesichert werden.

Jetzt in Ruhe umgewöhnen

Fakt ist, dass die Förderung und teilweise Bevorrechtigung des Radverkehrs gerade bei den Autofahrern Gewöhnungszeit braucht. Jüngst gab es vor allem bezüglich der Verkehrsregelung an der Kreuzung Poststraße/Witzfeldstraße/Am Fronhof Kritik. Die Verkehrsingenieure der Stadtverwaltung sind aber überzeugt, dass sich auch hier die neuen Abläufe bald einspielen werden.

Mit der neuen Fahrradstraße sollen Erfahrungen für weitere Radfördervorhaben gesammelt werden. Korrekturen im Laufe der Projekte sind selbstverständlich möglich.