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Eichenprozessionsspinner: Schädlingsbekämpfer jetzt wieder im Einsatz

Gegen gefräßige Raupen - Eichen im gesamten Stadtgebiet werden besprüht

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Die Raupen des Eichenprozessionsspinners können mit ihren feinen Härchen Allergien auslösen und schaden den befallenen Bäumen massiv.

Der Eichenprozessionsspinner sorgt alljährlich im Frühjahr für Betriebsamkeit in der Baumpflege. Bevor die Tiere ausschwärmen, müssen die Raupen der Schädlinge vorbeugend bekämpft werden. Foto: pixabay

Bevor die Raupen des Eichenprozessionsspinners in den Monaten Juni bis August erneut in Scharen auftreten, werden die Schädlinge nun wieder frühzeitig bekämpft. Dazu besprüht ein von der Stadt beauftragtes Fachunternehmen am 2. und 3. Mai über 100 Eichen im Stadtgebiet mit einem auf biologischer Basis aufgebauten, für den Menschen ungefährlichen Bekämpfungsmittel.

Eingesetzt wird das Mittel ausschließlich in belebten öffentlichen Bereichen wie Schulhöfen, Parkanlagen, an Spielplätzen oder Radwegen. Arbeiten werden die Schädlingsbekämpfer unter anderem an der Eichenallee Am Eisenbrand und im Park des "Meerbades" in Büderich, am Park-und-Ride-Platz Haus Meer, an den eichengesäumten Wegen zum Meerbusch-Gymnasium in Strümp und am Sportplatz an der Nierster Straße in Lank. "Wir wollen sicherstellen, dass die Population spürbar eingedämmt wird. Deshalb greifen wir frühzeitig ein", so Michael Betsch, Bereichsleiter der Stadtverwaltung für Grünflächen, Friedhöfe und den Bauhof. Grund zur Besorgnis bestehe nicht.

Hintergrund-Info

Er zieht in Prozessionen von Baum zum Baum und macht sich gierig über junge Triebe her. In den vergangenen Jahren hat er sich in Europa sprunghaft vermehrt: der Thaumatopoea processiona Linnaeus, zu deutsch „Eichenprozessionsspinner". Die Raupen halten sich bevorzugt auf Eichen auf. Die Eigelege finden sich an kleinen Ästen in der Baumkrone und sind so gut getarnt, dass sie vom Boden aus praktisch nicht entdeckt werden können. Ende April bis Anfang Mai schlüpfen die Larven gleichzeitig mit dem Austreiben der Blätter.

Den Namen Prozessionsspinner verdanken die Tiere ihrer Gewohnheit, in der Nacht aus ihren Nestern in die Baumkrone zu "prozessieren", um sich dort von den Blättern zu ernähren. Am Morgen kehren sie im "Gänsemarsch" wieder in ihre Behausung zurück. Nach dem letzten Larvenstadium verpuppen sich die Insekten und verlassen das Nest im Juli als unscheinbare, graubraune Motten.

Ab der dritten Raupengeneration dieses Kleinschmetterlings bilden die Tiere Gifthaare (sog. Setae) aus, die ein Eiweißgift enthalten. Dieses ist für verschiedene Krankheitssymptome wie Hautirritationen oder Störungen der menschlichen Atemwege verantwortlich. Die meisten Reaktionen, die durch die Gifthärchen von Eichenprozessionsspinnern hervorgerufen werden, sind nach Angaben von Medizinern zwar unangenehm, aber verflüchtigen sich schnell. Zumeist genügt eine Behandlung mit kortisonhaltigen Salben, Crems oder Augentropfen und Tabletten, die gegen die Allergie wirken.