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Ehemaliger "Sonnengarten" für geflüchtete Familien aus der Ukraine hergerichtet

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Peter Annacker, Fachbereichsleiter „Soziale Hilfen und Jugend“ und Harald Härtel, Bereichsleiter Immobilien der Stadt Meerbusch vor dem ehemaligen Kindergarten „Sonnengarten“, der nun für geflüchtete Familien aus der Ukraine hergerichtet wurde.

Peter Annacker, Fachbereichsleiter „Soziale Hilfen und Jugend“ und Harald Härtel, Bereichsleiter Immobilien der Stadt Meerbusch vor dem ehemaligen Kindergarten „Sonnengarten“, der nun für geflüchtete Familien aus der Ukraine hergerichtet wurde. Fotos: Stadt Meerbusch

Generationen von Kindern im Büdericher Süden haben hier ihre Vorschuljahre verbracht, haben zusammen gespielt, getobt und gelernt, manche Freundschaft geschlossen, die über Jahre hinweg besteht. Doch längst hat der "alte Sonnengarten" als Kindergarten ausgedient, der "neue Sonnengarten" ist seit 2016 am Laacher Weg. Einst vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer höchst persönlich im Herzen der „Böhler-Siedlung“ eröffnet – das war im Mai 1954 – hat die GWH als Eigentümer der Siedlung mit dem Grundstück und der ehemaligen Kita andere Pläne. Doch bevor hier Mehrfamilienhäuser entstehen, werden in dem einstigen Kindergarten nun Familien, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind, untergebracht.

„Den Menschen ist es wichtig, dass sie sich selbst versorgen und ihren Alltag selbst gestalten können. Das ist hier möglich. Dafür haben wir Küchen mit mehreren Kochmöglichkeiten sowie einen Aufenthaltsraum geschaffen.“, erklärt Peter Annacker, Fachbereichsleiter „Soziale Hilfen und Jugend“ der Stadt Meerbusch. 40 bis 60 Menschen sollen in dem Gebäude Platz finden. Die einstigen Gruppenräume sind dadurch mit Wänden unterteilt worden. Jeder Raum kann abgeschlossen werden und hat Zugang zum Außengelände. „Daher sollen hier vornehmlich Familien mit Kindern unterkommen. Auf der großzügigen Wiese stehen noch die Spielgeräte der alten Kita. In einem Schuppen sind weitere Spielsachen für die Kinder untergebracht“, so Annacker weiter.

Der Umbau des „Sonnengarten“ verlief in Rekordzeit. „Als klar wurde, dass wir Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen werden, habe ich mich mit der GWH in Verbindung gesetzt und direkt die Zusage für die Nutzung des Sonnengartens erhalten“, so Annacker. „Neben zusätzlichen Wänden für die Abtrennung der einzelnen Zimmer musste auch die Elektrik erneuert und die Auflagen in Sachen Brandschutz erfüllt werden. Außerdem wurden die Küchen samt Inventar sowie die Toiletten für Erwachsene hergerichtet“, erklärt Harald Härtel, Leiter des Servicebereichs Immobilien der Stadtverwaltung, die Maßnahmen. „In Zeiten, in denen Handwerker schwer zu bekommen sind, funktionierte es hier im Sonnengarten sehr gut“, so Härtel weiter. So habe man auch zwei Duschcontainer mit jeweils fünf Einzelduschen kurzfristig erhalten. „Normalerweise sind diese Container aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation Mangelware. Wir haben aber frühzeitig angefragt“, ergänzt Annacker. Neben ein paar kleinen Restarbeiten ist die Unterkunft bezugsfertig. 

Insgesamt hat die Stadt rund 100.000 Euro in den Umbau und die Ausstattung investiert. Neben dem Sonnengarten werden zudem die Turnhallen an der Stettiner Straße in Lank-Latum sowie am Neusser Feldweg in Osterath für Geflüchtete aus der Ukraine hergerichtet. Aufgrund der hohen Deckenhöhen werden die Unterkünfte dort aber nicht so viel Privatsphäre bieten können wie am Sonnengarten.