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Baumschutzsatzung, Klimaanalyse, Fahrradstraße und Insektenschutz

Bau- und Umweltausschuss bringt Öko-Projekte für Meerbusch auf den Weg

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Motorsäge auf einem Baumstumpf

Stellen die städtischen Baumpfleger bei ihren Kontrollen fest, dass Bäume im Straßenraum zu stark geschädigt und nicht mehr verkehrssicher sind, gibt es zur Fällung keine Alternative. Foto: i-stock

Der Bau- und Umweltausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung die Einführung einer Baumschutzsatzung für Meerbusch beschlossen. Der bereits im Jahr 2014 von der Verwaltung vorgelegte Satzungsentwurf sieht vor, dass Privatleute eine geplante Fällung von Bäumen ab einer bestimmten Größe der Verwaltung melden müssen. Eine Genehmigung für die Fällung ist zwar nicht erforderlich, der Melder muss allerdings für eine Ersatzpflanzung sorgen.

„Die Meldung ist nicht freiwillig, sondern verpflichtend“, stellt Michael Assenmacher, Technischer Beigeordneter der Stadt Meerbusch klar. Die städtischen Bäume sind von der Baumschutzsatzung nicht betroffen, „da wir bereits jetzt große Anstrengungen zum Erhalt und zur Förderung des Baumbestandes leisten“, so Assenmacher weiter. Nach dem Bau- und Umweltausschuss muss nun noch der Rat der Stadt der Satzung zustimmen.

Stadtklima-Analyse und Klimaanpassungskonzept

Ebenfalls beschlossen ist die Erstellung einer Stadtklimaanalyse. „Die Stadt Düsseldorf hat bereits eine solche Analyse in Auftrag gegeben. Die beauftragte Firma hatte uns angeboten, das Untersuchungsgebiet auf Meerbusch zu erweitern, da sich ohnehin Synergien bei der Erarbeitung ergeben“, sagt Denise Lange, Klimaschutzbeauftrage der Stadt Meerbusch. „Untersucht werden beispielsweise Hitzeinseln oder Frischluftzonen. Das wiederum gibt uns Aufschluss über Maßnahmen, die anschließend in ein Klimaanpassungskonzept fließen können“, so Lange weiter. Die Stadtklimaanalyse dient als Grundlage für das Klimaanpassungskonzept, dass sich mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzt und Wege aufzeigen soll, die Risiken zu mindern sowie Chancen zu nutzen. Zudem wolle man sich für das Modellprojekt "Nachhaltige Kommune NRW" bewerben. 15 ausgewählte Kommunen erhalten dann eine Vollförderung des Landes für die Erarbeitung von Nachhaltigkeitsstrategien.

Weitere Fahrradstraße in Büderich

Eine Maßnahme könne beispielsweise der Verzicht aufs Auto sein. In Meerbusch soll daher der Umstieg auf das Fahrrad attraktiver gestaltet werden. Die Einführung von Fahrradstraßen, wie der Poststraße in Büderich, ist eines der Projekte, die bereits von vielen Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird. Eine Verlängerung dieser Fahrradstraße war nun Thema im Bau- und Umweltausschuss. Künftig soll die Trasse über die Straßen „In der Meer“ und „Karl-Arnold-Straße“ bis zur Kreuzung „Niederdonker Straße“ fortgesetzt werden. „Die Vorfahrtsregelung an der Kreuzung Im Bachgrund wird dafür geändert. Künftig haben Fahrradfahrer auf der Straße In der Meer Vorfahrt. An der Straße Im Bachgrund werden entsprechende Stoppschilder und eine Bodenwelle installiert. Zudem entfällt im weiteren Verlauf bis zur Niederdonker Straße der Radweg, der künftig für Parkplätze vorgesehen ist. Fahrradfahrer können dann gleichberechtigt die Straße nutzen“, erläutert Matthias Unzeitig, Fachbereichsleiter „Straßen und Kanäle“ der Stadt. Zudem soll die Verwaltung prüfen, welche Möglichkeiten es auf der parallel verlaufenden Römerstraße zur Entlastung der Verkehrssituation gibt.

„Blühende Landschaften“

Die Stadtverwaltung wurde außerdem beauftragt, geeignete Flächen für das Projekt „Meerbusch summt- Blühende Landschaften“ zu finden. Bürgerinnen und Bürger, Schulen, Vereine oder Unternehmen können diese Flächen dann zur Verfügung gestellt bekommen und bienen- und insektenfreundlich bepflanzen. Ziel sei es, Meerbusch in eine bunte Stadt aus „blühenden“ Inseln zu verwandeln und damit die Stärkung der Artenvielfalt voranzutreiben.