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Ahornwäldchen bei Lank von Rußrindenkrankheit befallen: Schnelle Fällungen unumgänglich (mit Video)

Folgen des Dürresommers 2018 machen sich jetzt bemerkbar

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Stark befallener Ahornbaum mit schwarz verfärbtem Stamm.

Der Befall dieses Ahorns ist leicht zu erkennen: Die Rinde ist aufgeplatzt und hat sich großenteils gelöst. Zurück bleibt eine schwarze, wie Ruß anmutende Verfärbung des Stamms. Foto: Stadt Meerbusch

in einem städtischen Ahornwäldchen südlich der Sportanlage Pappelallee in Lank-Latum hat sich die so genannte Rußrindenkrankheit ausgebreitet. Johannes Kemper, der für Meerbusch zuständige Förster des Landesbetriebs Wald und Holz, stellte den Schimmelpilzbefall jetzt fest. Für Spaziergänger wurden Hinweistafeln aufgehängt. Auslösend und begünstigend für die Verbreitung der Krankheit war der immense Hitzestress, dem die Bäume im vergangenen Dürresommer ausgesetzt waren.

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Die Rußrindenkrankheit, die vorrangig Ahorne befällt, führt unaufhaltsam zum Absterben der Bäume. Zudem bilden sich an den befallenen Stellen Sporen, die in die Umgebung abgegeben werden. Für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen oder einer allergischen Vorbelastung können die Sporen gesundheitsgefährdend sein! Deshalb empfiehlt die Stadtverwaltung, Spaziergängern und Waldbesuchern, sich möglichst nicht in unmittelbare Nähe der Bäume zu begeben und sie nicht zu berühren.

Infos zur Rußrindenkrankheit
  • Der Schimmelpilz Cryptomstroma corticale, ein so genannter Schwächeparasit, befällt Bäume, die ohnehin angegriffen sind. Am meisten betroffen sind Spitz-Ahorn, Feld- und Berg-Ahorn.
  • Die Sporen des Pilzes reifen unter der Baumrinde heran. Im späteren Verlauf der Krankheit reißt die Rinde ein und blättert ab. Namensgebend für den Pilz sind die dann zum Vorschein kommenden schwarzen Pilzsporen. Sie geben dem Stamm den Anschein, als wäre er mit Ruß überzogen. Der Baum stirbt nach und nach unweigerlich ab.
  • Auslösend und begünstigend für die Verbreitung der Krankheit ist der Hitze- und Trockenheitsstress, dem die Bäume im vergangenen Dürresommer ausgesetzt waren. Die Anzahl trockener Sommer nimmt zu, die Winter werden feuchter. Die mit dem Klimawandel einhergehenden Wetterbedingungen begünstigen die Verbreitung von Pilzen und Schadorganismen weiter.
  • Für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen oder einer allergischen Vorbelastung können die Sporen, die sich in der Nähe der Bäume  in der Luft verbreiten, gesundheitsgefährdend sein. Gelangen die Sporen in die Atemwege, können vorübergehend Symptome wie Reizhusten, Fieber, Atemnot und Schüttelfrost auftreten.
  • Gerade in Wäldern mit einem hohen Ahorn-Anteil, in Alleen, städtischen Parks und Gärten breitet sich der Pilz durch die geringen Abstände zwischen den Bäumen schnell aus.
  • Bei jungen Bäumen beugt eine ausreichende Bewässerung der Pilzinfektion vor. Vitale Bäume mit guter Pflege wehren sich mit aktiven Abwehrmechanismen gegen den Schädling. Für bereits befallene Bäume gibt es bislang keine Heilung.

Quellen: baumpflegeportal.de, Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA), Waldschutz-Info 10/2018

Was wird unternommen?
  • Die Stadtverwaltung muss jetzt in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Wald und Holz schnell handeln. Eine möglichst zeitnahe Fällung der befallenen Bäume ist unumgänglich. Das Holz muss unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen von einem Fachunternehmen entsorgt und dann in Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden. Vitale Ahorne, die keine Anzeichen der Krankheit zeigen, bleiben stehen.
  • Inzwischen wurden auch andere städtische Waldstücke, Grünanlagen und Friedhöfe mit  Ahorn-Anteil auf Anzeichen von Rußrindenkrankheit von den Grün-Fachleuten der Stadt überprüft. Weitere Fälle wurden bislang nicht festgestellt.
  • Privatleute, die im eigenen Garten Ahornbäume gepflanzt haben, können sich über das Umwelttelefon der Stadtverwaltung, 02150 / 916-191, informieren. Sollten private Ahorne gefällt werden müssen, darf das Holz nicht über die städtische Grünbündelsammlung und nicht über den Wertstoffhof entsorgt werden. Auch Privatleute müssen dazu Fachfirmen beauftragen.