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Aachener Weihbischof Johannes Bündgens erstmals zu Gast im Erwin-Heerich-Haus

Von Gymnasium bis Seniorenheim: Viele Begegnungen, aber auch Konfliktpotential

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Weihbischof Dr. Johannes Bündgens trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Meerbusch ein.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage begrüßte jetzt den Aachener Weihbischof Dr. Johannes Bündgens im Erwin-Heerich-Haus. Obligatorisch nach dem Gespräch: Der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Foto: Stadt Meerbusch

Im Rahmen seiner ersten offiziellen Visitation in der Pfarrgemeinde Hildegundis von Meer traf der Aachener Weihbischof Dr. Johannes Bündgens jetzt im Erwin-Heerich-Haus in Osterath-Bovert mit Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, ihren Stellvertretern Leo Jürgens und Michael Billen sowie dem Beigeordneten Michael Assenmacher zum Erfahrungsaustausch zusammen.

Familien mögen Meerbusch

Angelika Mielke-Westerlage stellte dem Kirchenmann die aktuelle Situation der Stadt vor, die derzeit vor allem von Wachstum und steigender Zahl von Zuzügen geprägt ist. "Allein in den vergangenen drei Jahren haben wir einen deutlichen Anstieg von Haushalten und ein Plus von 1.600 Einwohnern verzeichnet." Dies habe unweigerlich auch Auswirkungen auf die Infrastruktur der Kommune. "Meerbusch ist ein beliebter Wohnort - gerade auch für Familien mit Kindern. Das ist für uns Freude und Verpflichtung zugleich", so Mielke-Westerlage. Derzeit sei der Bau von drei neuen Kindertagesstätten geplant, um der aktuellen Entwicklung gerecht zu werden. Schon jetzt gebe die Stadt  für die Betreuung der Kleinsten in den 24 Meerbuscher Kindertagesstätten und der Tagespflege jährlich rund 20 Millionen Euro aus, rund die Hälfte werde vom Land bzw. durch Elternbeiträge abgedeckt.

Wohnraum für alte Menschen

Weihbischof Bündgens zeigte sich beeindruckt von der Stadt und dem vielfältigen Vereinsleben in Meerbusch, von den intakten sozialen Strukturen und dem allgemein hohen Lebensniveau. Beim Besuch der Caritas-Pflegestation in Osterath habe er allerdings festgestellt, dass es auch in einer Kommune wie Meerbusch durchaus "Bedürftigkeit und verschämte Armut" gebe. Die Bürgermeisterin bestätigte, dass auch in Meerbusch eine steigende Anzahl von Menschen in Altersarmut verzeichnet werde. Im Rahmen der Entwicklung neuer Wohngebiete seien deshalb in der jüngeren Vergangenheit auch verschiedene Projekte im sozialen Wohnungsbau mit kleineren Wohnungen für Ein-Personen-Haushalte  realisiert worden. In zentraler Lage im Herzen von Osterath seien seniorengerechte Wohnungen in Planung.

Bündgens besucht im Rahmen seiner Visitation soziale Einrichtungen wie das Malteser-Stift und das Haus Hildegundis, im Meerbusch-Gymnasium kam er mit Schülern und Lehrern zusammen. Auch ein Treffen mit in Meerbusch lebenden Flüchtlingen steht auf dem Plan.

Konfliktpotential inklusive

Dass seine Gespräche mit den verschiedenen Gruppierungen der Gemeinde nicht immer spannungsfrei ablaufen können, räumte der Weihbischof ebenfalls ein. "Es gibt hier in Meerbusch ein starkes lokales Selbstbewusstsein. Die Menschen setzen sich sehr engagiert für ihre Anliegen ein, wie er jetzt bei einem Gedankenaustausch zum Thema Pfarrheim in Strümp erfahren habe.“ Die Erfahrungen bei seinen Gemeindebesuchen im Bistum glichen sich: "Nicht immer sind Probleme zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu lösen, unangenehme Entscheidungen sind bisweilen unumgänglich. Das liegt in der Natur der Sache."

Zum Abschluss des Gesprächs im Erwin-Heerich-Haus trug sich Weihbischof Bündgens in Goldene Buch der Stadt Meerbusch ein.