Inhalt

Meerbusch entwickelt eine Digitalstrategie

Die Stadt Meerbusch hat sich zum Ziel gesetzt, zeitnah eine eigene Digitalstrategie zu entwickeln. Mit der wissenschaftlichen Begleitung, Unterstützung und Beratung für dieses Vorhaben wurde Herr Prof. Dr. Dr. Niehhaves (Universität Bremen) beauftragt. Im ersten Schritt wurden im Frührjahr 2021 in verschiedenen Workshops für die Mitglieder des Ausschusses für Digitalisierung und Informationstechnologie, für interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung digitale Kompetenzen vermittelt.

Visionen

In zwei weiteren Workshops wurden im Juni 2021 in Zusammenarbeit der Verwaltung mit der Politik die „Visionsgrundsätze“ für die Digitalstrategie erarbeitet. Folgende sechs Visionsgrundsätze sollen bei den zu erarbeitenden Digitalisierungsprojekten immer Berücksichtigung finden:
 

Meer-Mensch

Die Erhaltung und Verbesserung der Lebens- und Umweltqualität für alle Menschen mit ihren vielfältigen Lebenswirklichkeiten und Bedarfen ist das Hauptziel der Digitalisierung in Meerbusch. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Für ihn soll die Digitalisierung spürbare Entlastung und erkennbare Mehrwerte bieten. Der Zugang zu Informationen, Serviceangeboten und Möglichkeiten für ein individuelles, verantwortliches Handeln ist frei und - wo es sinnvoll ist - zielgruppenspezifisch.

Meer-Nachhaltigkeit

Die Digitalisierung in Meerbusch steht für den nachhaltigen und intelligenten Einsatz von Ressourcen und Kompetenzen. 
Mit Hilfe technologischer Lösungen werden bestehende Strukturen gestärkt, weiterentwickelt und der generelle Verbrauch von Gütern perspektivisch reduziert. 

Meer-Partizipation

Durch die Digitalisierung wird Meerbusch in die Lage versetzt, Informationstransparenz und Teilhabe zu verbessern. Die Einbindung von Meerbuscher Bürgerinnen und Bürgern in Planungs- und Entscheidungsprozesse wird hierdurch vereinfacht und vertieft.

Meer-Innovation

Mittels digitaler Innovationen wird das Leben und das Arbeiten in unserer Stadt ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig gestaltet. 
Damit werden die Rahmenbedingungen für die Entstehung vielfältiger und zukunftsorientierter Arbeitsplatztypen und -angebote geschaffen und neue Technologien agil nutzbar gemacht.

Meer-Daten

Rückgrat der intelligenten und digitalen Stadt Meerbusch ist eine belastbare Datengrundlage. Dabei ist den höchsten Anforderungen an Datensicherheit gerecht zu werden. Dies ist bei Datennutzung und -speicherung ebenso wichtig wie bei dem souveränen und verantwortungsvollen Umgang mit den Daten aller Beteiligten. 

Meer-Infrastruktur

Die Sicherstellung einer smarten, leistungsstarken und zukunftsorientierten digitalen Infrastruktur ist eine städtische Aufgabe im Rahmen der Daseinsvorsorge.

Handlungsfelder

Ebenfalls im Juni 2021 wurden von der Projektgruppe, mit parteiübergreifender Zustimmung im Digitalausschuss, die nachfolgenden Themenfelder für die zukünftige Projektarbeit erarbeitet:

  • Mobilität
  • Siedlungsentwicklung
  • Bildungsstandort
  • Natur- und Landschaftsraum
  • Stadtteilzentren
  • Wirtschaftsstandort und Nahversorgung
  • Verwaltung

Priorisierte Projekte

In der Phase Projektplanung wurden insgesamt 39 Projektideen zu den o.g. Handlungsfeldern entwickelt, die anschließend in der Konsolidierung in 2 Kategorien geordnet wurden. Die erste Kategorie zur zeitnahen Weiterentwicklung und die zweite Kategorie für eine spätere Umsetzungsphase.

Daraus ableitend beschloss der Ausschuss für Digitalisierung und Informationstechnologie am 13.09.2022 die Priorisierung der Umsetzung der folgenden 8 digitalen Projekte

Digitale Teilhabe

Die digitale Teilhabe im Bereich der Biliothek wird durch die ständige innovative Angebotserweiterung weiter vorangetrieben. 
Mit der Schaffung der vergrößerten digitalen Reichweite nutzen mittlerweile 9 % der Erwachsenen mit Bibliotheksausweis die Onleihe.

Meerbusch wird zudem Pilotkommune bei der Implementierung der Sozialplattform in dem Teilbereich Bildung und Teilhabe.
 

Plattform zur partizipativen Stadtentwicklung

Eine Plattform zur partizipativen Stadtentwicklung soll dazu beitragen, die verschiedenen Zielgruppen, einschließlich der Meerbuscher Bürgerinnen und Bürger, in die städtischen Projekte mit einzubeziehen und die Möglichkeit bieten, sich an diesen zu beteiligen. 

Bereits heute haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Bebauungspläne einzusehen und Anregungen zu geben. Ebenso werden Träger öffentlicher Belange (Stadtwerke, Telekom, Bezirksregierung, Ministerien des Landes und/oder Bundes) eingebunden, sodass sie zu den Plänen ebenfalls Stellung nehmen können.

Nähere Informationen dazu finden Sie hier: Bauleitplanung - Serviceportal Stadt Meerbusch

Zudem steht der Stadtverwaltung das Beteiligungsportal des Landes NRW zur Verfügung. Darüber können Umfragen, Beteiligungen und Veranstaltungen zu städtischen Projekten veröffentlich werden, sodass sich Bürgerinnen und Bürger aktiv in Entscheidungsprozesse der Stadt Meerbusch einbringen können. Eine erste Umfrage thematisiert die städtische Homepage mit dem Ziel, Erkenntnisse über potenzielle Verbesserungen und Änderungswünsche für eine Überarbeitung der Homepage zu gewinnen.

Hier gelangen Sie zum Beteiligungsportal: Beteiligung NRW – Stadt Meerbusch

Digitaler Zwilling

Für den Aufbau eines digitalen Zwillings ist es notwendig die vorhandenen Geobasisdaten (2D-Geobasisdaten/WMS-Dienste, Schummerungsdaten, Drohnenbefliegungsdaten, 3D-Oberflächenmodelle, Schrägluftbilder, Ortophotos) mit Daten aus der Befahrung des Stadtgebietes zu verbinden. Es ist geplant, das spezielle Vermessungsfahrzeuge mit 360 Grad-Kameras das Stadtgebiet in den nächsten 6 Jahren 3 mal befahren, um Bild- und Laserdatenscans zu produzieren, die ein digitales Abbild des realen Stadtgebiets erstellen.

Zur Finanzierung dieses Projekts wurde unter Federführung des Rhein-Kreises Neuss ein gemeinsamer Landesfördermittelantrag für alle kreisangehörigen Kommunen Ende 2022 eingereicht. Zwischenzeitlich stufte das Land den Förderantrag als förderwürdig ein. Der notwendige formale (große) Antrag wurde vom Rhein-Kreis Neuss im Februar 2023 beim Land eingereicht. 
 

Datenbasierte Siedlungsentwicklung

Mit dem Geoportal Meerbusch stellt die Stadtverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern eine zentrale Kartenauskunft im Internet bereit. Dort können diverse Fachdaten abgerufen werden, wie beispielsweise eine Starkregenereigniskarte. Das Portal stellt einen der zentralen digitalen Bausteine dar und bildet die Grundlage für eine datenbasierte Siedlungsentwicklung.

Die Inbetriebnahme dieses Portals ist für April 2023 geplant.

Digitale Infrastruktur / Sensorik

Eine digitale Infrastuktur und der Einsatz von Sensorik ermöglicht die Sammlung von diversen Daten im Stadtgebiet. Diese können anschließend in andere digitale Projekte einfließen und dort verarbeitet werden. Als Übertragungs-Technologie soll hierbei ein LoRaWAN-Netz aufgebaut werden. Aktuell werden Erfahrungen der verschiedenen Realisierungsansätze im interkommunalen Austausch mit anderen Städten eruiert.

ChatBot

Virtuelles Bürgerbüro

Seit mitte Dezember 2022 steht das Bürgerserviceportal der Stadt Meerbusch zur Verfügung. Dort sind alle städtischen Dienstleistungen gebündelt online aufrufbar. Zusätzlich bietet das Portal die Möglichkeit, sich mit dem Servicekonto.NRW (zukünftig ID.Bund) anzumelden, Anträge online auszufüllen und einzureichen sowie direkt per ePayment zu bezahlen.

Aktuell besteht diese Möglichkeit für Personenstandsurkunden im Standesamt sowie für Meldebescheinigungen im Bürgerbüro. Dieses Angebot soll fortlaufend erweitert werden.

Hier gelangen Sie zu dem Bürgerserviceportal: Bürgerserviceportal Stadt Meerbusch

Digitales Lab

Bei einigen dieser Projekte läuft bereits die Umsetzung. Veränderungen bei der Realisierung werden hier zeitnah zur Verfügung gestellt.

Für Fragen und Anregungen kontaktieren Sie uns gerne unter digital(at)meerbusch.de.


Ansprechpartner

Dohmen, Manfred
Tel.: 02159 - 916 334 E-Mail: manfred.dohmen@meerbusch.de