KLIMAANPASSUNG
Neben dem Klimaschutz zur Begrenzung des Temperaturanstiegs, ist gleichzeitig auch die Anpassung an die nicht mehr zu verhindernden Folgen des Klimawandels notwendig (Klimafolgenanpassung). Besondere Herausforderungen liegen dabei in der Bewältigung von Klimaveränderungen, die mit Starkregen und Überflutungen oder Hitzewellen und Trockenheit einhergehen. Zur Visualisierung des Klimawandels und dessen Folgen eignen sich die sogenannten „Warming Stripes“ und „Precipitation Stripes“ für Meerbusch.
Diese einfache, aber prägnante Symbolisierung entwickelte der Klimawissenschaftler Ed Hawkins. Die Warming Stripes stellen für einen bestimmten Ort oder eine Region die mittlere Jahrestemperatur dar. Die Daten werden dabei chronologisch seit Messbeginn aufgetragen. Die einzelnen Jahre werden als farbcodierte Streifen dargestellt, das kälteste Jahr erscheint dunkelblau, das wärmste dunkelrot. Für Meerbusch reicht die Spanne vom Minimum mit 8,4 °C Jahresdurchschnittstemperatur, das 1888 auftrat, bis zum Maximum von 12,3 °C, das 2023 erreicht wurde. Es ist leicht zu erkennen, dass in den letzten Jahren die roten Streifen zugenommen haben. Aktuell sind die Jahre 1881-2023 dargestellt.

Ähnlich wie die Warming Stripes die Temperaturmittelwerte der Jahre 1881-2023 visualisieren, stellen die Precipitation Stripes nach der gleichen Darstellungsweise die jährlichen Niederschlagssummen zwischen 1881-2023 dar. Die Jahresniederschläge fallen deutlich variabler aus, als die Temperaturmittelwerte. Für Meerbusch reicht die Spanne vom Minimum von 449 mm Niederschlag (1921) bis zum Maximum von 1045 mm Niederschlag (2023). Erkennbar ist die seit den letzten zehn Jahren andauernde relative Trockenheit, die einer eher feuchten Episode zwischen 1980 bis 2010 nachfolgt. Das Jahr 2023 bildet mit seiner Niederschlagssumme einen starken Kontrast zu der allgemeinen Entwicklung der vergangenen Dekade.

Klimaanpassungskonzept und Stadtklimaanalyse
Mit dem Klimafolgenanpassungskonzept soll – aufbauend auf den Klimaschutzaktivitäten – die „zweite Säule“ einer umfassenden Klimapolitik der Stadt Meerbusch strategisch angegangen werden. Durch die gezielte Anpassung der Stadt Meerbusch an den Klimawandel soll in den nächsten Jahrzehnten die Verwundbarkeit der Stadt gegenüber unvermeidbarer Folgen des Klimawandels verringert und gleichzeitig die Lebensqualität gesteigert werden. Hierdurch erhalten entsprechende vorbeugende Maßnahmen nicht zuletzt mit Blick auf die Gesundheit der Bevölkerung einen neuen Stellenwert.
Mit Hilfe der erstellen Stadtklimaanalyse können klimatische Veränderungen im Sinne einer klimagerechten Stadtentwicklung verstärkt beim administrativen, planerischen und baulichen Handeln in Meerbusch berücksichtigt werden und gleichzeitig bessere Wohn-, Arbeits- und Umweltqualitäten schaffen.
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